Tierhaarallergie – Symptome, Diagnose & Behandlung

Tierhaarallergie – Symptome, Diagnose & Behandlung
Tierhaarallergie – Symptome, Diagnose & Behandlung
In vielen Haushalten in Deutschland werden Haustiere gehalten. Mit stetig steigender Tendenz. So ist es auch zu erklären, dass die Allergien auf die Haare von Tieren in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben.

Von allen Menschen, die an einer Allergie leiden, sind 20% allergisch auf Tierhaare. Schätzungen gehen davon aus, dass jeder dritte Tierhalter in Deutschland an einer Tierhaar-Allergie erkrankt. Diese Form der Allergie kann sowohl sofort, als auch erst nach Ablauf von einigen Jahren auftreten.

Auch gegenüber von Produkten, die aus Tierhaaren hergestellt sind, ist Vorsicht geboten. Dies gilt zum Beispiel für Felle oder Pullover aus Angora- oder Lammfellwolle. Meist denkt man bei einer Allergie gegen Tierhaare an die bekannten Vierbeiner.

Also Jene, die man sehr häufig in den Wohnungen der Menschen antrifft, wie Hund oder Katze. Doch auch andere Tiere wie Hamster, Meerschweinchen, Pferde oder Rinder können für das Ausbrechen einer Tierhaarallergie verantwortlich sein. Ebenso können Ziervögel aber auch Hühner oder Tauben, Allergien auslösen.

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Welche Stoffe lösen die Tierhaarallergie aus?

In den meisten Fällen reagiert man jedoch nicht direkt auf die Tierhaare, sondern auf Stoffe, die mit diesen transportiert werden.

Zu diesen zählen:

  • Hautschuppen
  • Schweiß
  • Kot
  • Urin
  • Speichel

Grundsätzlich können alle der oben genannten Haustiere eine Tierhaarallergie auslösen. Doch es gibt Tiere, die ein eher geringes Risiko haben, zum Beispiel Hunde oder solche, die ein sehr hohes allergisches Potential besitzen.

Hier ist allen voran die Hauskatze zu nennen. Es ist auch möglich, dass man nur auf eine Hunderasse allergisch reagiert, beispielsweise den Schäferhund oder Dackel.

Die Katzen Allergie

Die Katze nimmt, wie oben bereits erwähnt, eine besondere Stellung ein. Katzen-Allergene werden in der Speicheldrüse der Katze gebildet und gelangen durch das Putzen auf das Fell der Katze.

Katzen-Allergene sind sehr potent und langlebig. Sie halten sich, bedingt durch ihre sehr kleine Größe extrem lange in der Luft. So kann es passieren, dass auch wenn die Katze sich nur in einem Raum der Wohnung aufhält, die gesamte Wohnung mit den Allergenen kontaminiert ist.

Auch wenn man die Katze wegen der Allergie weggegeben hat, können sich diese Stoffe noch viele Monate in dem betreffenden Haushalt befinden.

Doch auch an Orten, wo sich normaler Weise keine Katzen aufhalten, können Katzen-Allergene vorkommen. Diese werden meist von Katzenbesitzern mit der Kleidung oder den Schuhen an diese Orte verbracht.

Zu diesen Orten zählen zum Beispiel der Arbeitsplatz, Kindergarten, Schule und viele mehr.
Selbst in Wohnungen, in denen sich nachweislich nie eine Katze aufgehalten hat, sind schon Katzenallergene festgestellt worden.

Welche Symptome hat man bei einer Tierhaarallergie?

Die Symptome einer Tierhaarallergie sind äußerst vielfältig und können zum Teil schwere Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben.

Zu den am häufigsten auftretenden Symptomen zählen:

  • Juckreiz in Augen oder/und Nase
  • Bindehautentzündung (auch mit chronischen Verläufen)
  • Niesreiz
  • verstopfte Nase oder Fließschnupfen
  • Tränende und brennende Augen
  • Juckreiz auf den Schleimhäuten (Mund- und Rachenbereich)
  • Ohrenjucken
  • Schwellungen der Bronchien
  • Asthma bronchiale
  • Ekzeme
  • anaphylaktischer Schock (lebensbedrohlich wenn unbehandelt)

Die meisten dieser Symptome nehmen mehr oder minder starken Einfluss auf die Lebensführung der Betroffenen. Diese reichen von leichtem Unwohlsein bis hin zu chronischen oder lebensgefährlichen Erkrankungen. Besonders die zuletzt aufgeführten Punkte bedürfen einer dringenden medizinischen Versorgung.

Wie wird die Tierhaarallergie diagnostiziert?

Gerade bei Allergien gegen Tierhaare ist die Diagnose in den meisten Fällen recht einfach. Schwierigkeiten kann es geben, wenn auch andere Allergene, die ganzjährig auftreten, wie zum Beispiel eine Allergie gegen Hausstaub mit ihrem sehr komplexen Aufbau, hinzu kommt.

Die am häufigsten angewandte Methode zur Diagnose einer Tierhaarallergie ist der so genannte Prick-Test.
Bei diesem werden die verdächtigen Allergene mittels einer Lösung unter die Haut gebracht. Entwickeln sich an den Einstichstellen Rötungen oder Quaddeln, bzw. entsteht dort Juckreiz, so ist dies als Indiz für das Vorhandensein einer Tierhaar-Allergie zu werten.

Eine weitere Diagnose-Methode ist der Bluttest.

Hierbei werden die Konzentrationen von speziellen Antikörpern ermittelt. In der Regel ist das das Immunglobulin E (IgE). Es wird sowohl die Gesamtkonzentration als auch das Vorliegen spezieller IgE diagnostiziert. Aus den so gewonnen Werten lassen sich gute Rückschlüsse auf das Vorhandensein einer Tierhaarallergie gewinnen.

Um endgültige Sicherheit bei der Diagnose zu erlangen, kann auch ein so genannter Provokationstest durchgeführt werden. Hierbei werden die Schleimhäute der Nase mit den in Frage kommenden Allergenen in Kontakt gebracht. Kommt es daraufhin zu den oben erwähnten allergischen Reaktionen, so ist das betreffende Antigen identifiziert. Der Provokationstest sollte immer unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt werden, da es dabei zu erheblichen Komplikationen kommen kann (siehe auch anaphylaktischer Schock).

Vor allen genannten Untersuchungen steht die Anamnese, das Patientengespräch, an. Hierbei ermittelt der untersuchende Arzt potentielle Auslöser einer Allergie. Ein zuvor angefertigtes Allergie-Tagebuch kann hierbei dem Arzt wertvolle Rückschlüsse ermöglichen.

Welche Behandlung gibt es für eine Tierhaarallergie?

Zur Behandlung einer Tierhaarallergie stehen verschiedene Therapiemaßnahmen zur Verfügung.

Die mit Abstand am häufigsten angewandte Methode ist die Hyposensibilisierung. Dabei werden dem Patienten stetig steigende Dosen des Allergens verabreicht. Über einen Zeitraum von 3 bis 5 Jahren wird so eine Toleranz gegenüber dem Allergen erzeugt. Es gibt auch noch die Möglichkeit der Schnell-Hyposensibilisierung.
Dabei werden die zu gebenden Dosen in höherer Konzentration verabreicht. Eine Toleranz kann so in wenigen Wochen erzielt werden. Diese Form der Therapie muss aber, wegen der erhöhten gesundheitlichen Risiken, in jedem Fall in einer Klinik durchgeführt werden und ist nicht immer erfolgversprechend.

Des Weiteren besteht die Möglichkeit einer medikamentösen Behandlung. Hierbei kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz. Zu den am häufigsten verwendeten Produkten zählen:

  • Antihistaminika (gibt es verschiedensten Darreichungsformen)
  • Cortison und Hydro-Cortison
  • Adrenalin (zur Behandlung des anaphylaktischen Schocks)
  • spezielle Augentropfen, die allergische Symptome lindern oder ganz zum Verschwinden bringen
  • Nasentropfen oder -Sprays (Anwendung nur für kurze Zeiträume möglich. Abhängigkeitsgefahr)

Zusätzlich gibt es noch eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten aus dem Bereich der Alternativ-Medizin. Viele dieser Behandlungsmethoden sind jedoch wissenschaftlich nicht erforscht bzw. ist deren Wirkung ungewiss.

Wie einer Tierhaarallergie vorbeugen?

Wie bei allen anderen Allergieformen gilt auch hier, dass das Vermeiden des Kontakts mit dem Allergen die beste Möglichkeit ist, sich zu schützen. Hierbei muss man unter Umständen auch damit rechnen, sich von dem geliebten Vierbeiner zu trennen. Besonders in Familien mit Kindern ist dieser Umstand mit vielen Problemen und oftmals auch Tränen verbunden.

Es gibt jedoch auch verschiedene andere Möglichkeiten, die es möglich machen, dass das Haustier weiter in der Wohnung verbleiben kann. Diese sind jedoch abhängig von der jeweiligen Ausprägung der Allergie und von der Schwere der einzelnen Symptome.

Zu diesen Maßnahmen zählen:

  • Strikte Hygiene! Waschen Sie sich nach jedem Kontakt mit dem Tier gründlich die Hände. Dies gilt auch dann, wenn Sie zum Beispiel den Käfig eines Hamsters oder Vogels gereinigt haben. Hierbei treten erfahrungsgemäß die größten Probleme auf.
  • Benutzen Staubsauger, die mit speziellen Staubbeuteln für Allergiker ausgestattet sind oder setzen Sie auf Systeme, die über einen Wasserfilter verfügen.
  • Halten Sie ein striktes Tierverbot im Schlafzimmer ein. (Bei einer Allergie gegen Katzenhaare ist dies jedoch unwirksam.)
  • Vermeiden Sie Ansammlungen von Staub in der Wohnung. In diesem sind viele der auslösenden Allergene enthalten. Entfernen Sie Staub immer mit einem feuchtem Lappen. Keinesfalls einen Staubwedel benutzen.
  • Vermeiden Sie es, Ihre Wohnungen mit Teppichen und Teppichböden auszustatten. In diesen sammeln sich die Allergene. Das Gleiche gilt auch für eine eventuelle Sammlung von Plüschtieren.
  • Wählen Sie für Sessel und Sofas nur Materialien, die sich leicht reinigen lassen. Zum Beispiel Leder.
  • Holen Sie beim Kauf von neuen Gegenständen für Haus und Wohnung immer Informationen über deren Inhaltsstoffe ein. Eine Rosshaar-Matratze kann unter Umständen erhebliche Probleme verursachen.

Die Liste lässt sich mit etwas Phantasie noch weiter fortsetzen. Wir ermuntern Sie, zu den genannten Lösungsmöglichkeiten, eigene Strategien zu entwickeln.

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FAQ

Was kann man gegen Tierhaarallergie machen?

Wenn Sie an einer Tierhaarallergie leiden, gibt es mehrere Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihre Symptome zu lindern:

  • Vermeiden Sie den Kontakt mit den Tierhaaren, indem Sie beispielsweise bestimmte Bereiche des Hauses tierfrei halten oder bestimmte Räume für Haustiere sperren.
  • Halten Sie Ihr Zuhause sauber, indem Sie regelmäßig staubsaugen und Oberflächen abwischen, um Tierhaare zu entfernen.
  • Verwenden Sie spezielle Reinigungsprodukte, die Allergene effektiv bekämpfen, und investieren Sie in einen Luftreiniger mit HEPA-Filter.
  • Waschen Sie Ihre Hände gründlich nach dem Kontakt mit Tieren und vermeiden Sie das Berühren Ihres Gesichts, um allergische Reaktionen zu minimieren.
  • Konsultieren Sie einen Allergologen, der Ihnen Medikamente verschreiben kann, um Ihre Symptome zu kontrollieren. Antihistaminika und Nasensprays sind häufige Behandlungsoptionen.
  • In einigen Fällen kann eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) empfohlen werden, um Ihre Toleranz gegenüber Tierhaaren allmählich zu erhöhen.

Welche Tiere kann man trotz Tierhaarallergie halten?

Selbst wenn Sie an einer Tierhaarallergie leiden, gibt es einige Tiere, die für Allergiker besser verträglich sein können:

  • Einige Hunderassen, wie Pudel, Bichon Frisé oder Malteser, haben hypoallergene Eigenschaften und verlieren weniger Haare.
  • Katzen mit bestimmten Felltypen, wie die Cornish Rex oder die Sphynx (eine haarlose Katzenrasse), können für einige Allergiker besser geeignet sein.
  • Kleine Nagetiere wie Hamster, Meerschweinchen oder Ratten haben oft weniger allergene Haare als größere Tiere.
  • Fische, Reptilien und Amphibien sind in der Regel keine allergenen Tiere, da sie keine Haare haben.

Kann eine Tierhaarallergie wieder verschwinden?

Es besteht die Möglichkeit, dass eine Tierhaarallergie im Laufe der Zeit verschwindet, aber es ist nicht garantiert. Einige Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Toleranz gegenüber den allergenen Substanzen und bemerken eine Abnahme der Symptome. Bei anderen kann die Allergie jedoch bestehen bleiben.

Wie lange dauert eine allergische Reaktion auf Tierhaare?

Die Dauer einer allergischen Reaktion auf Tierhaare kann von Person zu Person variieren. In einigen Fällen können die Symptome sofort auftreten, sobald Sie mit den Haaren in Kontakt kommen. Bei anderen kann es einige Stunden dauern. Die Reaktion kann sich auch über mehrere Tage hinziehen, wenn der Kontakt mit den Allergenen fortgesetzt wird.

Wie bemerkt man eine Tierhaarallergie?

Eine Tierhaarallergie kann sich durch verschiedene Symptome äußern, darunter:

  • Niesen, laufende oder verstopfte Nase
  • Juckende, tränende oder gereizte Augen
  • Hautausschlag oder Ekzeme
  • Asthmaanfälle oder Atembeschwerden
  • Husten
  • Gefühl von Engegefühl in der Brust
  • Nasale Kongestion oder Schnupfen

Wenn Sie diese Symptome haben und der Verdacht auf eine Tierhaarallergie besteht, sollten Sie einen Allergologen aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten.

Kann eine Tierhaarallergie gefährlich werden?

Eine Tierhaarallergie kann unangenehme Symptome verursachen, aber sie ist in der Regel nicht lebensbedrohlich. In einigen Fällen können jedoch schwere allergische Reaktionen auftreten, die als anaphylaktischer Schock bekannt sind. Diese Reaktionen sind selten, aber potenziell lebensbedrohlich. Wenn Sie eine Tierhaarallergie haben und starke Atembeschwerden, Schwellungen oder einen raschen Blutdruckabfall bemerken, suchen Sie sofort medizinische Hilfe auf.

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Robert Milan

Seit 2005 Experte im Bereich gesundheitliche Ernährung und Nahrungsergänzung. Als langjähriger Medizinautor entsprechen seine Inhalte dem aktuellen medizinischen Wissensstand und begründen sich ebenfalls auf ärztliche Fachliteratur und der aktuellen medizinischen… More »
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