Allergie gegen Brille – Ursachen und Alternativen

Kontaktallergien und Brillen: Ein Leitfaden für sicheres Tragen

Allergie gegen Brille – Ursachen und Alternativen
Allergie gegen Brille – Ursachen und Alternativen
Eine Allergie gegen Brille – Was nun? Allergien sind eine allgegenwärtige Herausforderung im Alltag vieler Menschen. Besonders Kontaktallergien können das Tragen von Accessoires wie Brillen zu einem Problem machen. In diesem Artikel beleuchten wir die Materialien von Brillen und geben Tipps, wie Menschen mit Kontaktallergien diese sicher tragen können.

Die Herausforderung der Materialvielfalt

Das Hauptproblem bei Kontaktallergien ist die Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Stoffe, die mit der Haut in Berührung kommen. Nickel ist ein häufiger Auslöser solcher Reaktionen. Symptome einer solchen Allergie können Rötungen, Ekzeme und juckende Pusteln sein. Fast jeder dritte Deutsche leidet unter irgendeiner Form von Allergie, wobei Kontaktallergien eine der häufigsten Arten sind.

Modeschmuck und Brillen: Versteckte Allergene

Viele Menschen erfahren erstmals von ihrer Kontaktallergie durch Reaktionen auf Modeschmuck. Ähnliche Probleme können auch beim Tragen von Brillen auftreten. Da Brillen direkt mit der Haut in Kontakt kommen, ist es entscheidend, allergenfreie Materialien zu wählen, um eine Allergie gegen Brille zu vermeiden.

Worauf Sie bei der Auswahl einer Brille achten sollten

Es gibt verschiedene Materialien, aus denen Brillen hergestellt werden. Die Zusammensetzung dieser Materialien kann stark variieren, je nachdem, ob es sich um Sonnenbrillen oder Korrekturbrillen handelt. Einige Materialien, die für Kontaktallergiker problematisch sein können, sind Metalle wie Nickel.

Tipps für den Brillenkauf bei Kontaktallergien

  1. Materialien verstehen: Informieren Sie sich über die verschiedenen Materialien, aus denen Brillen hergestellt werden. Fragen Sie bei Ihrem Optiker oder Hersteller nach den Inhaltsstoffen der Brillengestelle.
  2. Qualitätsmerkmale beachten: Höherwertige Brillen haben oft eine bessere Materialzusammensetzung, die für Allergiker verträglicher ist.
  3. Professionelle Beratung suchen: Optiker und Brillenhersteller können spezifische Empfehlungen für Allergiker geben und Alternativen aufzeigen.
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Acetat- und Metallbrillen: Eine Allergikerfreundliche Wahl

Acetat, ein Biokunststoff, der aus nachwachsenden Rohstoffen wie Baumwolle hergestellt wird, ist ein Hauptmaterial für hochwertige Brillengestelle. Diese Art von Kunststoff, auch bekannt als Celluloseacetat, ist besonders für Allergiker geeignet, da er in der Regel keine allergischen Reaktionen hervorruft. Acetat wird oft mit anderen Materialien kombiniert, um die Stabilität der Brillenbügel zu erhöhen. Es ist wichtig zu beachten, dass bei der Verarbeitung von Celluloseacetat bestimmte Zusatzstoffe verwendet werden, die je nach Modell variieren können. Diese Zusätze sind meistens nicht allergen, aber es gibt Ausnahmen, über die man sich informieren sollte.

Bei Metallbrillengestellen gibt es oft Bedenken bei Allergikern, insbesondere bei einer Nickelallergie. Es herrscht das Missverständnis, dass Allergiker generell Metallbrillen vermeiden sollten. Mit dem richtigen Wissen über die verschiedenen Metallarten können jedoch auch allergische Personen eine passende, nickelfreie Metallbrille finden.

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Titan: Die ideale Wahl für Allergiker

Titan wird wegen seiner Leichtigkeit, Stabilität und Flexibilität häufig für Brillengestelle verwendet. Dieses Metall ist fast so hart wie Stahl, wiegt aber nur die Hälfte. Es ist besonders im medizinischen Bereich beliebt, zum Beispiel für künstliche Gelenke und Prothesen. Aufgrund seiner antiallergenen Eigenschaften ist Titan eine ausgezeichnete Wahl für Allergiker.

Edelstahl: Eine hautverträgliche Option

Edelstahl, oft in rostfreier Form, wird ebenfalls für Brillengestelle verwendet. Diese Legierung ist korrosionsbeständig und allgemein gut hautverträglich. Sie wird sogar für chirurgische Instrumente genutzt. Allergiker, die besonders empfindlich sind, sollten jedoch darauf achten, dass die Brillengestelle an den Stellen, die direkt mit der Haut in Berührung kommen, zusätzlich beschichtet sind, beispielsweise mit Acetat oder einem speziellen Antiallergielack.

Monel und Neusilber: Vorsicht bei Nickelgehalt

Monel und Neusilber enthalten oft Nickel und sollten daher von Allergikern vermieden werden. Obwohl diese Materialien gute Verarbeitungseigenschaften und Flexibilität bieten, sind sie für Personen mit Nickelallergie nicht geeignet. Es gibt jedoch zahlreiche andere metallene Alternativen.

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Bronze: Eine allergenfreie Alternative zu Neusilber

Bronze, eine Legierung aus Kupfer und Zinn, ist eine hervorragende allergenfreie Alternative zu Neusilber. Diese Legierung ist jedoch bei Brillengestellen weniger verbreitet.

Galvanisierung und ihre Bedeutung für Allergiker

Die Galvanisierung ist ein Verfahren, bei dem die Brillenfassung in einem elektrolytischen Bad unter Strom gesetzt und mit einer dünnen Metallschicht überzogen wird. Dies dient sowohl der optischen Aufwertung als auch dem Schutz der Fassung. Allerdings können bei diesem Prozess allergieauslösende Substanzen wie Nickel verwendet werden. Es ist daher wichtig, nicht nur das Grundmaterial der Fassung zu beachten, sondern auch Informationen über die verwendete Galvanik einzuholen.

Nickelfreie Alternativen

Glücklicherweise gibt es Alternativen. Einige Hersteller wie Lunor verwenden für die Galvanisierung ihrer Modelle ausschließlich nickelfreie Verfahren. Statt Nickel kommen edle Materialien wie Gold, reines Palladium oder Titanium zum Einsatz. Diese bieten nicht nur eine ausgezeichnete Verträglichkeit, sondern auch eine hohe Qualität und Langlebigkeit.

Schrauben und Scharniere: Klein, aber entscheidend

Auch wenn Schrauben und Scharniere nicht direkt mit der Haut in Berührung kommen, können sie bei Allergikern dennoch Probleme verursachen. Es ist daher ratsam, auch diese Bestandteile zu berücksichtigen. Hochwertige Hersteller setzen auf Materialien wie reines Titan für Scharniere, um das Risiko allergischer Reaktionen zu minimieren.

Die Rolle von Pads

Ein weiteres wichtiges Element sind die Pads, die die Brille auf der Nase halten. Hier ist es für Allergiker besonders wichtig, auf Materialien zu achten, die sowohl allergenarm als auch komfortabel sind. Hochwertige Brillenfassungen, wie jene aus Acetat, bieten den Vorteil, dass die Pads aus dem gleichen Material bestehen und somit eine homogene, allergenfreie Oberfläche bieten. Alternativ gibt es auch Pads aus Silikon, Kunststoff oder Glas, wobei Titanpads als besonders hochwertig gelten.

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Allergie gegen Brille Fazit

Für Allergiker ist es entscheidend, bei der Wahl einer Brille nicht nur auf Design und Tragekomfort zu achten, sondern auch auf die Materialien und Verarbeitungstechniken. Durch die Auswahl von Brillen mit allergenarmen Materialien und Verfahren wie nickelfreier Galvanisierung und hochwertigen Pads kann das Risiko allergischer Reaktionen deutlich reduziert werden. Damit wird die neue Brille nicht nur ein modisches Accessoire, sondern auch ein Garant für gesundheitliches Wohlbefinden.


FAQ: Allergie gegen Brille

Kann man auf eine Brille allergisch sein?

Ja, es ist möglich, allergisch auf bestimmte Bestandteile einer Brille zu reagieren. Die häufigsten Auslöser sind dabei die Materialien, die bei der Herstellung der Fassung oder der Galvanisierung verwendet werden. Nickel ist beispielsweise ein häufiger Allergieauslöser. Auch bestimmte Kunststoffe oder Klebstoffe können allergische Reaktionen hervorrufen.

Wie macht sich eine Brillenallergie bemerkbar?

Eine Brillenallergie äußert sich typischerweise durch Hautreaktionen im Kontaktbereich der Brille. Dazu gehören Rötungen, Juckreiz, Ausschlag oder auch Schwellungen an den Stellen, an denen die Brille die Haut berührt – typischerweise hinter den Ohren und an den Seiten der Nase. In schweren Fällen kann es auch zu nässenden Ekzemen kommen.

Wie sieht ein allergisches Kontaktekzem aus?

Ein allergisches Kontaktekzem zeigt sich meist durch rote, juckende und manchmal auch schuppige Hautstellen. In schwereren Fällen können Bläschen, Nässen oder Krustenbildung auftreten. Die betroffene Haut kann sich verdicken und bei längerer Exposition kann es zu einer Verfärbung der Haut kommen. Die Symptome treten an den Hautstellen auf, die mit dem allergieauslösenden Material in Kontakt kommen.

Sind Brillengestelle nickelfrei?

Nicht alle Brillengestelle sind nickelfrei. Viele Metallfassungen enthalten Nickel, da es ein gängiges und kostengünstiges Material in der Herstellung von Brillen ist. Jedoch gibt es mittlerweile viele Hersteller, die nickelfreie Alternativen anbieten. Diese verwenden Materialien wie Titan, Edelstahl oder spezielle nickelfreie Legierungen. Es ist wichtig, beim Kauf einer Brille explizit nach nickelfreien Optionen zu fragen, insbesondere wenn eine Nickelallergie bekannt ist.

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Robert Milan

Seit 2005 Experte im Bereich gesundheitliche Ernährung und Nahrungsergänzung. Als langjähriger Medizinautor entsprechen seine Inhalte dem aktuellen medizinischen Wissensstand und begründen sich ebenfalls auf ärztliche Fachliteratur und der aktuellen medizinischen… More »
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