Ausschlussdiät bei Nahrungsunverträglichkeiten
Eine wirksame Methode zur Identifizierung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Inhaltsverzeichnis
Ausschlussdiät: Was ist das?
Die Ausschlussdiät ist eine Methode, bei der bestimmte Nahrungsmittel aus der Ernährung entfernt werden, um festzustellen, ob sie Symptome oder Beschwerden verursachen. Sie wird oft verwendet, um Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu diagnostizieren, insbesondere wenn andere medizinische Tests keine klaren Ergebnisse liefern. Durch den systematischen Ausschluss bestimmter Nahrungsmittel und die schrittweise Wiedereinführung können Patienten feststellen, welche Lebensmittel für ihre Beschwerden verantwortlich sein könnten.
Warum ist die Ausschlussdiät wichtig?
Die Ausschlussdiät ist wichtig, um Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu identifizieren und den betroffenen Personen zu helfen, ihre Symptome zu lindern. Nahrungsmittelunverträglichkeiten können zu einer Vielzahl von Beschwerden führen, darunter Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Kopfschmerzen, Hautausschläge und Müdigkeit. Durch die Identifizierung der Auslöser können Betroffene ihre Ernährung entsprechend anpassen und ihre Lebensqualität verbessern.
Es ist interessant zu wissen, dass Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten im Fachjargon nicht dasselbe bedeuten. Es gibt einen Unterschied zwischen immunologischen und nicht-immunologischen Reaktionen.
IMMUNOLOGISCHE REAKTIONEN
Immunologische Reaktionen umfassen typischerweise Nahrungsmittelallergien. Nach wiederholtem Kontakt treten Symptome auf. Es gibt zwei Arten:
- IgE-vermittelte Reaktionen (sofortige Reaktionen)
- IgE-unabhängige Reaktionen (IgA oder IgG-vermittelt), wie bei Zöliakie
NICHT-IMMUNOLOGISCHE REAKTIONEN
Nicht-immunologische Reaktionen umfassen verschiedene Arten von Unverträglichkeiten:
- Resorptionsbedingte Intoleranzen (Transporterdefekte – intestinale Fructoseintoleranz)
- Enzymatische Intoleranzen (Enzymdefekte – Laktoseintoleranz, hereditäre Fructoseintoleranz, Galactoseintoleranz, Histaminintoleranz, Saccharoseintoleranz)
- Pharmakologische Nahrungsmittelintoleranzen (pharmakologisch aktive Substanzen in Nahrungsmitteln wie Biogene Amine, Glutamate, Koffein usw.)
- Pseudoallergien auf Nahrungsmittelzusätze (unspezifische Aktivierung von Mastzellen, ausgelöst z. B. durch Lektine, Salicylate, Konservierungsstoffe, Säuerungsmittel, bestimmte Medikamente, Farbstoffe, Emulgatoren, Sulfite usw.)
ALLES KLAR?
Das mag zunächst etwas verwirrend erscheinen, aber dieses Grundwissen ist wichtig, um später die Art der Unverträglichkeit genauer einschätzen zu können. Es ist wichtig zu verstehen, dass eine gute Gesundheit in der Regel mit einem gesunden Darm verbunden ist. Leider haben viele Menschen mit Darmproblemen zu kämpfen, und die Ernährung spielt oft eine Rolle dabei. Eine ungünstige Ernährung kann das Gleichgewicht im Darm stören und langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen, wie:
- Enzymdefizite
- Störungen der Darmflora
- Darmträgheit
- Verminderte Entgiftungsfunktion
- Durchlässige Darmwände (Leaky-Gut-Syndrom)
- Entzündungen
Sind die Darmprobleme erst einmal vorhanden, können sie eine Vielzahl von weiteren Beschwerden auslösen. Es mag unglaublich klingen, aber all diese Dinge hängen anscheinend irgendwie zusammen. Die Wiederherstellung des Gleichgewichts im Darm sollte daher oberste Priorität haben, da sich dadurch viele andere Beschwerden verbessern können.
SCHRITTE ZUR ELIMINATIONSDIÄT
Um schädliche Substanzen in der Nahrung aufzuspüren und eine Eliminationsdiät effektiv durchzuführen, sind einige Schritte erforderlich:
- Identifizierung der schädlichen Substanzen
- Vernünftige Darmreinigung und Entgiftung
- Wiederherstellung des Gleichgewichts der Darmbakterien
- Zufuhr der richtigen Nährstoffe
Das Buch „The Ultramind Solution“ von Dr. Mark Hyman ist eine empfehlenswerte englischsprachige Literatur, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Darmgesundheit, Körper und vor allem Gehirngesundheit beschäftigt.
DIE ELIMINATIONSDIÄT
Eine Eliminationsdiät ist sinnvoll für Menschen, die aufgrund von Verdauungsbeschwerden nach schädlichen Substanzen in ihrer Ernährung suchen müssen. Die Diät sollte nicht aus anderen Gründen durchgeführt werden. Es gibt verschiedene Ansätze für Eliminationsdiäten, aber in meinem Fall habe ich beschlossen, vorübergehend „alle“ potenziell problematischen Lebensmittel aus meiner Ernährung zu streichen. Hier ist eine Übersicht der auszuschließenden Lebensmittel:
- Glutenhaltige Nahrungsmittel
- Milchprodukte
- Soja
- Eier
- Mais
- Rindfleisch
- Schweinefleisch
- Hühnchen
- Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen)
- Zitrusfrüchte
- Nüsse
- Nachtschattengewächse (Kartoffeln, Tomaten, Auberginen usw.)
Keine Sorge, es bleiben noch viele Lebensmittel übrig, die man trotzdem essen kann. Obwohl ich mich auf eine vegane Rohkost spezialisiert habe, könnten in der Anfangsphase der Eliminationsdiät auch Fisch und einige Fleischsorten integriert werden. Später kann man immer noch weitere Anpassungen vornehmen. Die folgende Tabelle verdeutlicht dies:
Kann gegessen werden | Sollte ausgeschlossen werden |
---|---|
Früchte | Zitrusfrüchte (Zitronen, Orangen, Grapefruit, Limetten usw.) |
Gemüse | Tomaten, Auberginen, Kartoffeln (Süßkartoffeln und Yams sind in Ordnung) |
Stärke | Reis*, Buchweizen* |
Hülsenfrüchte | Sojabohnen, Tempeh, Sojamilch, alle Bohnen, Linsen, Erbsen |
Nüsse und Samen | Alle Nüsse und Samen |
Fleisch und Fisch | Schweinefleisch, Hühnchen, Dosenfleisch, Schinken, Aufschnitt, Wurst, Schalentiere und Soja-Fleischersatzprodukte |
Milchprodukte | Milch, Käse, Hüttenkäse, Sahne, Joghurt, Butter, Eiscreme, Eier |
Fette | Margarine, Butter, gehärtete Pflanzenöle, künstliche Fette (Transfette), Mayonnaise |
Getränke | Alkohol, koffeinhaltige Getränke (Kaffee, schwarzer Tee, grüner Tee, Limonade) |
Gewürze und Kräuter | Schokolade, Ketchup, Senf, Würzmischungen, Chutneys, Sojasauce, Barbecue-Sauce, Essig |
Süßungsmittel | Weißer oder brauner Zucker, Honig, Sirup, andere Süßspeisen |
(*sollten bei Verdacht auf Getreideunverträglichkeit möglicherweise auch ausgeschlossen werden) |
Diese Liste sollte als Leitfaden ausreichen, um die wesentlichen Übeltäter zu identifizieren. Letztendlich ist es eine Art Experiment, bei dem man herausfindet, welche Lebensmittel vertragen werden und welche nicht. Es ist auch ratsam, selbst kleinste Symptome im Protokoll festzuhalten, wie Schlafprobleme, Herzklopfen, Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Blähungen, Naselaufen, Räuspern, Hitzewallungen usw. Oftmals neigen wir dazu, solche Symptome als normal hinzunehmen und ihnen keine Beachtung zu schenken. Aber das sollte nicht der Fall sein. Es ist sinnvoll, auf diese Details zu achten, um den Erfolg der Diät zu maximieren.
Die Eliminationsdiät bedeutet natürlich nicht, dass die kritischen Lebensmittel für immer gemieden werden müssen. Nach der Eliminationsphase kann man nach und nach jeweils ein Lebensmittel wieder in die Ernährung aufnehmen. Es ist wichtig, zwischen den Einführungen mindestens zwei Tage Pause zu machen und das eigene Befinden während dieser Zeit zu protokollieren. So findet man schnell heraus, was vertragen wird und was nicht.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
1. Wie lange dauert die Ausschlussdiät?
Die Dauer der Ausschlussdiät kann je nach individuellen Bedürfnissen und Symptomen variieren. In der Regel dauert die Ausschlussphase etwa 2-4 Wochen, gefolgt von der schrittweisen Wiedereinführung der Lebensmittel über einen Zeitraum von mehreren Wochen. Es ist wichtig, geduldig zu sein und den Anweisungen Ihres Arztes oder Ernährungsberaters zu folgen, um genaue Ergebnisse zu erzielen.
2. Kann die Ausschlussdiät bei Kindern angewendet werden?
Ja, die Ausschlussdiät kann auch bei Kindern angewendet werden. Bei Verdacht auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei Kindern ist es wichtig, einen Kinderarzt oder einen pädiatrischen Ernährungsberater hinzuzuziehen, um die Diät entsprechend anzupassen und sicherzustellen, dass das Kind alle notwendigen Nährstoffe erhält.
3. Was sind die häufigsten Auslöser von Nahrungsmittelunverträglichkeiten?
Die häufigsten Auslöser von Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind Milchprodukte, Gluten, Eier, Soja, Nüsse, Fisch und Meeresfrüchte. Diese Lebensmittel enthalten oft Proteine oder andere Bestandteile, auf die manche Menschen empfindlich reagieren.
4. Ist die Ausschlussdiät dasselbe wie eine Allergiediät?
Nein, die Ausschlussdiät ist nicht dasselbe wie eine Allergiediät. Die Ausschlussdiät zielt darauf ab, Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu identifizieren, während eine Allergiediät darauf abzielt, allergische Reaktionen auf bestimmte Lebensmittel zu vermeiden. Allergische Reaktionen sind normalerweise schwerwiegender und können lebensbedrohlich sein.
5. Kann ich die Ausschlussdiät alleine durchführen oder brauche ich professionelle Unterstützung?
Es wird empfohlen, die Ausschlussdiät unter professioneller Anleitung durchzuführen, insbesondere wenn Sie schwere Symptome haben oder bereits bekannte Allergien oder medizinische Bedingungen haben. Ein Arzt oder Ernährungsberater kann Ihnen helfen, die Diät entsprechend anzupassen und sicherzustellen, dass Sie alle notwendigen Nährstoffe erhalten.
6. Was sind alternative Diagnosemethoden für Nahrungsmittelunverträglichkeiten?
Neben der Ausschlussdiät gibt es auch andere Diagnosemethoden für Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie z.B. Bluttests, Hauttests und Atemtests. Diese Tests können helfen, bestimmte Unverträglichkeiten oder allergische Reaktionen auf Lebensmittel zu identifizieren. Ihr Arzt kann Ihnen bei der Auswahl der geeigneten Diagnosemethode helfen.
Fazit
Die Ausschlussdiät ist eine wirksame Methode zur Identifizierung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten und zur Linderung von damit verbundenen Symptomen. Durch den systematischen Ausschluss und die schrittweise Wiedereinführung von Lebensmitteln können Betroffene ihre persönlichen Auslöser identifizieren und ihre Ernährung entsprechend anpassen. Es ist wichtig, die Ausschlussdiät unter ärztlicher oder ernährungsberaterischer Anleitung durchzuführen, um genaue Ergebnisse zu erzielen und sicherzustellen, dass alle notwendigen Nährstoffe aufgenommen werden.