Bierallergie – Symptome, Ursachen und Tipps für Bier-Allergiker
Eine Frage, die viele Bierliebhaber beunruhigt: Gibt es eine Bierallergie? Die kurze Antwort lautet: Ja, es gibt Bierallergie. Manch einer, der nach dem Genuss eines kühlen Bieres Beschwerden spürt, könnte tatsächlich unter einer Allergie oder Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Bestandteilen des Getränks leiden. Die Bierallergie Symptome können vielfältig sein und von Hautreaktionen bis zu Verdauungsbeschwerden reichen.
Wann eine Bierallergie entsteht, lässt sich nicht genau festlegen. Ebenso wenig wie die Ursache. Dieser Ratgeber soll Aufschluss geben und Möglichkeiten aufzeigen, wie man dieser unangenehmen Situation begegnen kann und erklären, warum der Körper reagiert wie er reagiert.Inhaltsverzeichnis
Stichwort Nahrungsmittelallergie – Was steckt dahinter?
Die Bierallergie gehört allgemein gesprochen zur Gruppe der Nahrungsmittelallergien. Daher ist es zunächst interessant, ein paar Informationen darüber zu erhalten. Eine solche Allergie erzeugt im Körper eine überschießende Reaktion des Immunsystems und kann durch harmlose Bestandteile in der Nahrung verursacht werden.
Innerhalb Deutschlands beziffert man die Allergiker auf etwa zwei bis drei Prozent Erwachsene und vier bis sechs Prozent Kinder. Einige der Allergien verlieren sich innerhalb der ersten Lebensjahre, manch andere halten jedoch ein Leben lang an.
Neben den Bestandteilen in der Nahrung sind auch körperliche Bedingungen oft Schuld an dem Problem. Ein Mangel bestimmter Enzyme oder eine spezifische Erkrankung können ebenfalls verantwortlich hierfür sein. Die Bierallergie wird zur Gruppe der Sofortallergien gezählt.
Was ist eine Sofortallergie?
Sofortallergien erzeugen binnen weniger Minuten eine Reaktion des Körpers. Medizinisch werden sie auch als ‚IgE-vermittelte Typ I Allergie‘ bezeichnet. Die Symptome tauchen rasch nach dem Verzehr auf, unterscheiden sich jedoch in Bezug auf den Schweregrad.
Typische Bierallergie Symptome
Liegt eine entsprechende Allergie vor, sind die Symptome relativ eindeutig und können folgende Ausmaße annehmen:
- Magenschmerzen, Durchfall
- Atemnot
- häufiges Aufstoßen inklusive Übelkeit
- Erbrechen und allgemeines Unwohlsein
- Kopfschmerzen und migräneartige Zustände
- Juckreiz, Hautreizungen, -rötungen und -entzündungen
- Nesselsucht
- Gastritis mit chronischer Tendenz
Es können jedoch auch typische Symptome auftauchen, die man zunächst gar nicht mit dem Bier assoziiert. Mit dazu gehören der typische Schnupfen und eine laufende Nase. In schwerwiegenderen Fällen kommt es zum anaphylaktischen Schock. Dieser kann, sofern nicht umgehend gehandelt wird, zum Tode führen. Sofern derartige Symptome auftreten und man diese im Zusammenhang mit dem Biergenuss feststellt, ist oft eine Bierallergie der Fall.
Was ist die Ursache für eine Bierallergie?
Die Ursache einer Bierallergie liegt häufig in der Machart des Getränks. Wer sich schon einmal mit der Bierbrauerei auseinandergesetzt hat, weiß, dass darin viel Getreide Verwendung findet. Gerste, Weizen, Hefe, Malz und auch Mais sind oftmals die Ausgangsbasis für die Herstellung. Allgemein sind diese Getreidesorten dafür bekannt, dass sie allergieauslösend sein können.
Der verwendete Hopfen im Bier ist dagegen eher selten der Problemfaktor, kann bei Personen die unter einer Histaminempfindlichkeit leiden, aber ebenfalls Ursache sein. Für viele ist das Getreide als Ursache verwunderlich, essen sie doch meistens Brot, in denen ebenfalls Getreide enthalten ist. Innerhalb von Bier haben die verschiedenen Getreidesorten jedoch eine ganz andere Relevanz und können vom Körper anders aufgenommen werden als es bei Brot der Fall ist.
Welche Allergene sind im Bier?
Im Bier können verschiedene Allergene vorkommen, obwohl es normalerweise als hypoallergen gilt. Einige der häufigsten Allergene im Bier sind:
- Gluten: Bier wird aus Getreide wie Gerste, Weizen oder Roggen hergestellt, die alle Gluten enthalten. Menschen mit Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie sollten daher glutenfreie Biere wählen.
- Hopfen: Hopfen kann bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen, obwohl dies relativ selten ist.
- Hefe: Hefe ist ein weiteres mögliches Allergen im Bier. Personen mit einer Hefeallergie sollten daher auf Bier verzichten oder nach Alternativen suchen.
- Schimmelpilze und Bakterien: Während des Brauprozesses können verschiedene Mikroorganismen vorhanden sein, die bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen können.
Alkoholallergie – Auch sie ist möglich
Wer eine Bierallergie bei sich feststellt, könnte eventuell ein größeres Problem als das Getreide oder die Gluten haben. Denn es gibt auch die sogenannte Alkoholallergie, welche die gleichen Symptome zeigt, aber eine andere Ursache hat. Die meisten Menschen die darunter leiden, sind gegen das im Bier enthaltene Ethanol allergisch. Diese Form der Allergie kommt jedoch relativ selten vor, sollte aber nicht aus den Augen verloren werden, wenn es so scheint als würde man kein Bier vertragen.
Wann entsteht die Allergie?
Wann genau eine Allergie entsteht, lässt sich nicht pauschal festlegen. So kann beispielsweise bei einem jahrelangen Biergenuss keinerlei Symptomatik festgestellt werden und eines Tages ist sie plötzlich da und bereitet Unwohlsein und weitere Probleme. Was sich jedoch sagen lässt, ist dass die Allergie erst dann entsteht, wenn man bereits mehrfach mit der Quelle der Allergie, dem Allergen, Kontakt hatte. Das heißt, das erste Bierchen kann noch angenehm sein, das fünfte dagegen allergieauslösend. Auch wenn bereits einige Zeit dazwischen vergangen ist.
Der Zeitpunkt zu dem die Allergie akut wird, hat auch nicht immer etwas mit dem Alter zu tun. Ältere Menschen entwickeln jedoch immer häufiger eine Unverträglichkeit gegen diverse Lebensmittel, auch wenn sie jahrelang vorher keine Probleme mit deren Verzehr hatten. Sofern also festgestellt wird, dass man plötzlich unter der einen oder anderen Allergie leidet, sind manche Lebensmittel ohnehin nur noch mit Vorsicht zu genießen.
Was kann man gegen die Bierallergie tun?
Akute Symptome lassen sich in der Regel mit einem Antiallergikum behandeln. Diese gibt es sowohl als kortisonhaltige Cremes als auch Tabletten zum Einnehmen. Eine andere Möglichkeit besteht, indem man gluten- oder getreidefreie Biere als Alternative nimmt. Hierbei kommt es auch immer darauf an, welche Allergie überhaupt vorliegt.
Wurde beispielsweise eine Allergie gegen Gerste festgestellt, sind Biere mit Mais eine Abwechslung. Hierbei handelt es sich meist um die Biere, die in anderen Ländern gebraut werden. Amerika benutzt zum Beispiel bevorzugt Mais zur Herstellung. Ferner bietet der Markt inzwischen auch glutenfreie Biermarken an. Ein totaler Verzicht ist daher nicht unbedingt erforderlich. Der Konsum sollte zunächst mit Vorsicht und in geringer Menge erfolgen, um zu beobachten, ob eventuelle Symptome auch dann auftreten.
Wie sieht es mit einer Desensibilisierung aus?
Eine weitere Methode, um der Allergie Herr zu werden ist die Desensibilisierung. Sie wird dann angewandt, wenn der Körper die typischen, überschießenden Symptome einer Allergie zeigt und er zu sensibel auf Substanzen reagiert. Die auch als Hyposensibilisierung bezeichnete Maßnahme erfolgt mittels einer medikamentösen Behandlung, welche langfristig angelegt ist und gegen eine Überempfindlichkeit des Körpers ankämpft.
Er wird also darauf trainiert, bestimmte Stoffe besser anzunehmen. Die Behandlung erfolgt in der Regel subkutan (gespritzt in das Fettgewebe der Haut), kann aber auch über die Zunge (sublingual) erfolgen. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist per Tabletten möglich. Je nachdem, was einem lieber ist.
Wie lange dauert eine Hyposensibilisierung?
Die Dosis wird über mehrere Jahre hinweg immer wieder gesteigert, so dass nach etwa drei bis fünf Jahren ein Pegel entstanden ist, den der Körper vertragen kann. Am Ende erfolgt eine Erhaltungsdosis, welche etwa alle vier bis acht Wochen wiederholt werden muss. Der ganze Vorgang ähnelt einer regulären Impfung. Je nach Allergie wird die Dosis alle paar Wochen langsam ausgeschlichen, so dass das Immunsystem sich selbst helfen und die Stoffe besser vertragen kann. Dieser Prozess ist also sehr langwierig und nicht unbedingt immer von Erfolg gekrönt.
FAQ
Kann man auf Bier allergisch reagieren?
Ja, es ist möglich, auf Bier allergisch zu reagieren. Eine Allergie gegen Bier wird jedoch seltener beobachtet als beispielsweise eine Allergie gegen bestimmte Inhaltsstoffe wie Hopfen oder Gerste.
Wie merkt man, dass man Bier nicht verträgt?
Wenn man Bier nicht verträgt, können verschiedene Symptome auftreten. Dazu gehören Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. Auch Kopfschmerzen, Hautausschläge, Juckreiz oder Atembeschwerden können Anzeichen dafür sein, dass man Bier nicht gut verträgt.
Warum vertrage ich kein Bier mehr?
Es gibt verschiedene Gründe, warum jemand plötzlich kein Bier mehr verträgt. Eine Möglichkeit ist, dass sich im Laufe der Zeit die individuelle Toleranz gegenüber Alkohol verändert. Auch können sich Allergien oder Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Inhaltsstoffen entwickeln. Eine weitere Ursache könnte eine zugrunde liegende Erkrankung sein, die sich negativ auf die Verträglichkeit von Bier auswirkt. Wenn Sie feststellen, dass Sie kein Bier mehr vertragen, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um die genaue Ursache abzuklären.
Wie macht sich eine Alkoholallergie bemerkbar?
Eine Alkoholallergie kann sich auf verschiedene Weisen bemerkbar machen. Typische Symptome sind Rötungen und Schwellungen der Haut, Juckreiz, Nesselsucht oder Ekzeme. Auch Atembeschwerden wie Atemnot oder asthmatische Symptome können auftreten. In manchen Fällen kann es zu schwerwiegenderen Reaktionen wie einem anaphylaktischen Schock kommen, der eine sofortige medizinische Behandlung erfordert. Wenn Sie vermuten, dass Sie eine Alkoholallergie haben, sollten Sie einen Allergologen aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.