Kontaktallergie – Ursachen und Symptome
Eine Kontaktallergie kann ein erhebliches Problem für die Lebensqualität darstellen. In diesem umfassenden Leitfaden bieten wir Ihnen detaillierte Informationen zu den Auslösern und Symptomen, sowie nützliche Hausmittel zur Linderung. Kontaktallergien können besonders im Gesicht und an den Händen auftreten, was oft zu sichtbaren und unangenehmen Hautreaktionen führt. Wir zeigen Ihnen anhand von Bildern, wie Sie Kontaktallergien erkennen und behandeln können. Dieser Ratgeber gibt Ihnen wertvolle Einblicke und praktische Tipps, um mit Kontaktallergien effektiv umzugehen.
Inhaltsverzeichnis
- Grundsätzliches zur Kontaktallergie
- Häufige Auslöser einer Kontaktallergie
- Chemische Auslöser von Kontaktallergien
- Natürliche Auslöser von Kontaktallergien
- Ursachen für ein allergisches Kontaktekzem
- Was sind die Symptome einer Kontaktallergie
- Die häufigstem Symptome bei Kontaktallergie sind:
- Diagnose eines allergischen Kontaktekzems
- Therapie beim allergischen Kontaktekzem
- Hausmittel zur Linderung von Kontaktallergien
- Natürliche Heilmittel bei Kontaktallergien
- Vorbeugemaßnahmen bei einer Kontaktallergie
- FAQ
Grundsätzliches zur Kontaktallergie
Kontakt-Allergene sind so vielfältig, wie die Umwelt, die uns umgibt. Das wohl bekannteste Allergen bei Kontaktallergien ist Nickel.Häufige Auslöser einer Kontaktallergie
Zu den häufigsten Auslösern einer Kontaktallergie gehören Nickel, Duftstoffe, Konservierungsmittel und Farbstoffe. Nickel ist in vielen Schmuckstücken, Brillenfassungen und sogar in manchen Lebensmitteln enthalten. Duftstoffe und Konservierungsmittel finden sich häufig in Kosmetika, Reinigungsmitteln und Pflegeprodukten. Farbstoffe können in Kleidung, Haarfärbemitteln und Tätowiertinten vorkommen. Auch Pflanzen wie Efeu und Giftefeu sowie bestimmte Medikamente können Kontaktallergien auslösen. Studien zeigen, dass etwa 10-15% der Bevölkerung allergisch auf Nickel reagieren, was es zu einem der häufigsten Allergene macht.
Chemische Auslöser von Kontaktallergien
Chemische Substanzen, die in vielen Alltagsprodukten enthalten sind, können starke allergische Reaktionen hervorrufen. Formaldehyd, das in Desinfektionsmitteln und Kosmetika verwendet wird, sowie Isothiazolinone, die in Shampoos und Lotionen vorkommen, sind bekannte chemische Auslöser. Auch Latex, das in Handschuhen, Luftballons und medizinischen Geräten vorkommt, kann allergische Reaktionen hervorrufen. Die Exposition gegenüber diesen Chemikalien kann durch direkten Hautkontakt oder durch Einatmen erfolgen. Es ist wichtig, Produktetiketten sorgfältig zu lesen und bekannte Allergene zu vermeiden, um eine Kontaktallergie zu verhindern.
Natürliche Auslöser von Kontaktallergien
Natürliche Stoffe wie Pflanzen, ätherische Öle und Lebensmittel können ebenfalls Kontaktallergien auslösen. Beispielsweise enthalten Pflanzen wie Giftefeu, Eiche und Sumach Urushiol, ein Öl, das starke allergische Reaktionen verursachen kann. Ätherische Öle wie Teebaumöl, Lavendelöl und Zimtöl sind für ihre hautreizenden Eigenschaften bekannt. Auch bestimmte Lebensmittel wie Zitrusfrüchte und Gewürze können bei empfindlichen Personen Kontaktallergien auslösen. Der Kontakt mit diesen natürlichen Stoffen kann zu Hautrötungen, Juckreiz und Blasenbildung führen. Die Vermeidung direkter Berührung und der Einsatz von Schutzhandschuhen sind wirksame Maßnahmen zur Vorbeugung.
Ursachen für ein allergisches Kontaktekzem
Man kann sagen, dass eine Kontaktdermatitis eine Überempfindlichkeit auf ein bestimmtes Kontaktallergen ist. Allergene sind Stoffe, die allergische Reaktionen hervorrufen. Diese Form entwickelt sich in der Regel im Laufe der Zeit durch einen wiederholten Kontakt mit dem auslösendem Stoff.
Es kann aber auch passieren, dass schon bei kurzzeitigem, aber mindestens zweimaligem Kontakt eine Kontaktallergie ausgelöst wird. Dadurch erfolgt eine so genannte Sensibilisierung auf das Allergen. Der mit Abstand häufigste Auslöser ist Nickel (eigentlich das Nickelsulfat oder Kobaltchlorid). Diese Stoffe kommen oftmals in Modeschmuck, Piercings, Brillengestellen, Knöpfen oder Münzen vor.
Weitere Allergene sind:
- Reinigungsmittel
- Hilfsstoffe in Gummi oder Plastik (zum Beispiel Weichmacher, die oft in Spielzeugen oder Kunststoffschuhen enthalten sind.)
- Chromsalze (oft in so genanntem Chromleder, wie es zum Beispiel für Schuhe verwendet wird.)
- Aroma- und Duftstoffe (Kosmetika, Haarspray oder in bestimmten Lebensmitteln)
- bestimmte Arzneimittel
- Gerbstoffe (meistens im Leder)
- Konservierungsmittel (in Fertignahrung oder Konserven)
Doch auch Menschen in bestimmten Berufsgruppen sind sehr häufig von einer Kontaktdermatitis betroffen. Zu diesen Berufen zählen vorrangig Friseure (Haarfärbemittel, Shampoos oder Haarsprays), Bäcker (allergisch gegen Mehl oder Mehlbestandteile), Maler und Maurer (Allergien gegen Zementstäube, Kleber, Farben oder Kunstharz) und Beschäftigte in Reinigungsberufen (allergisch auf Bestandteile in Reinigungsmitteln).
Von den letztgenannten Berufen sind besonders Reinigungskräfte und Friseure hervorzuheben, da sie permanent Kontakt mit Wasser und den darin gelösten Allergenen haben. Dadurch wird Fett- und Säureschutzmantel der Haut geschädigt, wodurch wiederum feine Risse entstehen können, durch die Allergie auslösenden Stoffe noch leichter eindringen können und eine Kontaktallergie auslösen können.
Eine Kontaktallergie darf jedoch nicht mit jenen Reaktionen der Haut verwechselt werden, wie sie zum Beispiel nach dem Kontakt mit einer Brennnessel auftreten. Die Reaktionen hier treten sofort und unmittelbar auf während bei einer Kontaktdermatitis ein wiederholter Kontakt zum Allergen nötig ist.
Was sind die Symptome einer Kontaktallergie
Die klassischen Symptome für eine Kontaktallergie sind:
- Juckreiz in unterschiedlichen Intensitäten
- Rötungen (auch nässend)
- Schwellungen
- Vergröberung der Haut (unter anderem auch mit Schuppenbildung)
- Bildung von Bläschen
- Chronifizierung
- schubweise Verläufe
- scharf begrenzte in wenigen Fällen auch verstreute allergisch bedingte Ekzeme
Die überwiegenden Symptome sind im Gegensatz zu anderen Allergien meistens auf die Haut beschränkt. Schleimhäute sind nur in sehr seltenen Fällen betroffen. Deshalb kann es auch nicht, oder sehr selten, wie beispielsweise beim allergischem Asthma oder beim anaphylaktischen Schock zu der gefürchteten Atemnot kommen.
Durch sehr intensiven Kontakt mit dem Allergen kann es in manchen Fällen auch zu einer akuten Variante der Kontaktallergie kommen. Dabei treten Symptome, wie starke und ausgeprägte Rötungen der Haut auf. Es kann auch zur Bildung von Bläschen kommen. Durch starken Juckreiz, der oftmals mit einer akuten Kontaktdermatitis einhergeht, kommt es durch das damit verbundene Aufkratzen der Haut zu einer Verschlimmerung des Krankheitsbildes.
Falls eine kleine Menge des Allergens über einen längeren Zeitraum auf die Haut einwirkt, spricht man von einem subakuten (das heißt mäßig schnellem oder auch relativ plötzlich auftretendem) Krankheitsverlauf.
Die häufigstem Symptome bei Kontaktallergie sind:
- Juckreiz in unterschiedlichen Intensitäten
- Rötungen, die zum Teil auch nässend sind
- ein gröberes Hautbild, das zum Teil auch mit Schuppenbildung einhergehen kann
Bei permanentem Kontakt, auch mit geringen Mengen, des Allergens, kann eine Kontaktdermatitis auch chronisch werden. Dies ist dann der Fall, wenn man, bedingt durch den Arbeitsplatz oder durch ein häufig und intensiv ausgeübtes Hobby, in starken Kontakt mit dem Allergen kommt.
Die Folgen können ein stark ausgeprägtes, trockenes Kontaktekzem sein, welches oft mit einem vergröberten Hautbild und Schuppenbildung einhergeht. Die Symptome können sich in diesem Fall auch an Körperstellen zeigen, die nicht in direkten Kontakt mit dem Allergie-Auslöser gekommen sind.
Die Kontaktekzeme sind bei einem chronischem Verlauf in der Regel scharf abgegrenzt, können aber auch bei bestimmten Allergenen (zum Beispiel Parfüms) auf dem ganzen Körper verteilt sein. Diese Ekzeme treten sehr oft im Gesicht auf.
Diagnose eines allergischen Kontaktekzems
Der erste Schritt bei der Diagnose einer Kontaktdermatitis ist die so genannte Anamnese. Hierbei fragt der behandelnde Arzt verschiedene Parameter ab. Zu diesen zählen der Verlauf der Krankheit und auch die individuellen Lebensgewohnheiten des Patienten. Ziel ist es, den Ursachen für die Kontaktallergie auf die Spur zu kommen.
Dabei ist es besonders wichtig, festzustellen, mit welchen Stoffen (Allergenen) man im Alltag oder beruflichen Umfeld häufig Kontakt hat. Des weiteren muss vom Arzt anhand von körperlichen Untersuchungen festgestellt werden, ob es sich überhaupt um eine Kontaktallergie handelt oder ob eventuell auch andere Ursachen (zum Beispiel psychische) in Betracht kommen.
Der zweite Schritt ist ein so genannter Epikutan-Test.
Hierbei werden vom untersuchenden Arzt mit Hilfe von Pflastern verschiedene verdächtige Substanzen auf die Haut (=epikutan) aufgebracht. Man beginnt in der Regel mit den häufigsten Kontakt-Allergenen.
Zu diesen zählen:
- Kosmetika
- Reinigungsmittel
- Inhaltsstoffe von Arzneimitteln
- Nickelsulfat
- Chromsalze
- Latex
Diese Pflaster werden vorzugsweise auf den Rücken und seltener auf den Arm geklebt. Wichtig für den Patienten ist, das er während des Tests auf das Duschen und schweißtreibende Tätigkeiten, wie zum Beispiel Sport verzichtet. Die Pflaster bleiben zwischen 48 und 72 Stunden auf der Haut. Danach erfolgt eine Begutachtung der betreffenden Areale. Gegebenenfalls kann eine Nachuntersuchung nach weiteren 48 Stunden nötig sein.
Sollten nach Entfernung der Pflaster Rötungen oder/und Schwellungen zu beobachten sein, so sind dies wichtige Indizien für das Vorliegen einer Kontakt-Allergie auf den betreffenden Stoff.
Therapie beim allergischen Kontaktekzem
Der erste und wichtigste Schritt bei einer Kontaktallergie ist das Vermeiden des Kontakts mit dem allergieauslösendem Stoff. Welche Stoffe dies im Einzelfall sind, kann mit dem oben erwähnten Epikutan-Test ermittelt werden. Die meisten der, bei einer Kontaktdermatitis verwendeten Heilmittel, sind zur äußerlichen Anwendung bestimmt. Nur in seltenen Fällen werden Arzneimittel zur innerlichen Anwendung verordnet.
Die am meisten angewendeten Medikamente und Salben gehören zur Gruppe der Glukokortikoide. Dies sind Arzneimittel, die bei vielen entzündlichen Beschwerden eingesetzt werden. Hier werden sie wichtig bei der Überreaktion des Immunsystems.
Die beim allergischen Kontaktekzem am häufigsten eingesetzten Glukokortikoide sind:
Hydrocortison
Dieses Medikament ist verwandt mit dem Cortison (mit dem es manchmal auch verwechselt wird) und wird vom Körper in der Nebennierenrinde gebildet. Es beugt Allergien im allgemeinen vor und lindert entzündliche Beschwerden und verringert den Juckreiz.
Antihistaminika
Das Medikament wird bei allergischen Reaktionen des Körpers im allgemeinen eingesetzt und ist eines der wenigen Arzneimittel die innerlich, aber auch in Form Cremes oder Salben, angewandt werden. Eine weitere Form der Therapie bei einer Kontaktallergie stellt die Lichttherapie mit UV-Licht dar. Hierbei werden die betroffenen Körperpartien mit einer relativ hoch dosierten Form des letztgenannten Lichts bestrahlt.Zur schnellen Linderung akuter Symptome eignen sich auch kalte Umschläge.
Sollte die Kontaktdermatitis chronisch werden, kann auch eine spezielle Pflege der Haut nötig werden, um eventuellen Rissen vorzubeugen. Sie dient ebenfalls dazu, den natürlichen Säureschutzmantel der Haut intakt zu halten, welcher eine wichtige Barriere zur Vorbeugung vor anderen Allergien darstellt.
Hausmittel zur Linderung von Kontaktallergien
Es gibt verschiedene Hausmittel, die helfen können, die Symptome einer Kontaktallergie zu lindern. Kalte Kompressen können Juckreiz und Schwellungen reduzieren. Haferbäder sind bekannt für ihre beruhigenden Eigenschaften und können entzündete Haut beruhigen. Aloe Vera Gel, das direkt auf die betroffene Haut aufgetragen wird, kann ebenfalls Linderung verschaffen. Natronpaste, hergestellt aus Wasser und Natron, kann Juckreiz und Hautreizungen mindern. Es ist wichtig, diese Hausmittel regelmäßig anzuwenden und die Haut gut zu pflegen, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
Natürliche Heilmittel bei Kontaktallergien
Neben traditionellen Hausmitteln gibt es auch natürliche Heilmittel, die bei Kontaktallergien wirksam sein können. Teebaumöl hat antimikrobielle Eigenschaften und kann bei der Behandlung von Hautinfektionen helfen, die durch Kratzen verursacht werden. Kamille hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann als Creme oder Tee angewendet werden, um Hautreizungen zu lindern. Kokosöl ist ein weiteres natürliches Heilmittel, das Feuchtigkeit spendet und die Heilung der Haut unterstützt. Die regelmäßige Anwendung dieser natürlichen Heilmittel kann helfen, die Symptome zu lindern und die Haut zu beruhigen.
Vorbeugemaßnahmen bei einer Kontaktallergie
Falls die Krankheit schon ausgebrochen ist, gibt es viele sinnvolle und verschiedene Möglichkeiten, um einem allergischen Kontaktekzem vorzubeugen.
Zu diesen zählen:
- grundsätzliches Vermeiden eines Kontaktes mit dem Allergie-Auslöser. So weit möglich.
- Verzicht auf Weichspüler, Desinfektionsmittel und Duftstoffe.
- Sparsamer Umgang mit Reinigungsmitteln.
- Das Ergreifen von individuellen Schutzmaßnahmen. Zum Beispiel, um den direkten Kontakt mit Allergen zu verhindern, das Verwenden von Handschuhen, Atemmasken und/oder geeigneten Salben.
- Rückfettende und seifenfreie Mittel zur Körperpflege einzusetzen.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Allergien ist bei einem allergischem Kontaktekzem eine Hyposensibilisierung nicht möglich. Ebenso ist die Gefahr von so genannten Kreuzallergien eher gering.
Berufliche Risiken und Kontaktallergien
Bestimmte Berufe haben ein höheres Risiko, Kontaktallergien zu entwickeln, insbesondere wenn sie regelmäßig mit allergenen Stoffen in Kontakt kommen. Friseure, die häufig mit Haarfärbemitteln und Chemikalien arbeiten, Gesundheitsdienstleister, die Latexhandschuhe und Desinfektionsmittel verwenden, und Bauarbeiter, die Zement und andere Baumaterialien handhaben, sind besonders gefährdet. Laut einer Studie haben bis zu 40% der Friseure irgendwann in ihrer Karriere Hautprobleme aufgrund von Kontaktallergien. Arbeitgeber sollten präventive Maßnahmen wie Schutzausrüstung und regelmäßige Schulungen anbieten, um das Risiko von Kontaktallergien zu minimieren.
FAQ
Wie erkennt man eine Kontaktallergie?
Eine Kontaktallergie erkennt man an Symptomen wie Rötungen, Juckreiz, Schwellungen und Bläschenbildung, die 24 bis 48 Stunden nach dem Kontakt mit dem Allergen auftreten. Ein Hauttest beim Dermatologen kann helfen, die genaue Ursache zu identifizieren.
Was hilft gegen Kontaktallergie?
Gegen Kontaktallergie helfen das Vermeiden von Allergenen, die Verwendung von hypoallergenen Produkten und das Anwenden von kühlenden Kompressen. In schweren Fällen können kortikosteroidhaltige Salben und orale Antihistaminika verschrieben werden.
Kann sich eine Kontaktallergie auf den ganzen Körper ausbreiten?
Ja, eine Kontaktallergie kann sich auf den ganzen Körper ausbreiten, insbesondere wenn das Allergen über die Hände verteilt wird oder in Kleidung enthalten ist. Eine sofortige Behandlung und das Vermeiden des Allergens sind entscheidend, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Wie lange dauert eine allergische Reaktion auf der Haut?
Eine allergische Reaktion auf der Haut dauert in der Regel 1 bis 4 Wochen, je nach Schweregrad und Dauer des Kontakts mit dem Allergen. Die Symptome können durch geeignete Behandlung und Pflege schneller abklingen.