Honig Allergie – Ursachen, Symptome & Behandlung

Honig Allergie – Ursachen, Symptome & Behandlung
Honig Allergie – Ursachen, Symptome & Behandlung
Sie ist eine der wenigen Allergien, über die zahlreiche Geschichten verbreitet werden – Die Honig Allergie. Dabei ist nicht ganz klar, wie es ursprünglich einmal angefangen hat. Denn prinzipiell gibt es keine klare Allergie gegen das flüssige Gold. Worauf es dabei ankommt, wieso der Körper reagiert wie bei einer Allergie und was der eigentliche Auslöser ist, klärt dieser Ratgeber. Außerdem erläutert er, welche Möglichkeiten bestehen, Honig doch zu genießen, ohne dass dabei lästige Allergieerscheinungen zutage treten.

Honig – Ein knapper Überblick

Bezüglich seiner Geschichte muss man weit zurückblicken, denn es gibt Hinweise darauf, dass der Mensch schon in der Steinzeit in den Genuss des flüssigen Goldes kam. Belegt wurde dies anhand von Höhlenzeichnungen. Man geht heute davon aus, dass Honig damals (und eigentlich ist er das heute noch) als natürliches Süßungsmittel verwendet wurde. Wie sicherlich jeder weiß, stammt Honig aus dem Blütensaft unterschiedlichster Blütenpflanzen, der von Bienen in den Stock gebracht und dort in Bienenwaben gespeichert wird.

Die Herstellung von Honig erledigt dann ein Imker, welcher mittels unterschiedlicher Verfahren den Honig aus den Waben leert. Die wohl häufigste Methode hierbei ist das Ausschleudern der Bienenwaben in einer Honigschleuder. Bezüglich der Sorten gibt es eine hohe Vielfalt, wobei man hier beachten muss, dass der Honig nicht ausschließlich von der Biene gesammelt wird. So besteht der oftmals bitter schmeckende Waldhonig überwiegend aus den Ausscheidungen der Baumläuse.

Der Geschmack richtet sich ferner nach der Art der Blütenpflanzen, von denen das Insekt den Honig gesammelt hat. Bezüglich des Gehalts lässt sich der Fruchtzucker (Fructose) auf etwa 27 bis 44 Prozent beziffern, der Traubenzucker (Glucose) beträgt 22 bis 41 Prozent. Dazu kommt Wasser, was 15 bis 21 Prozent ausmacht. Ebenso sind Inhaltsstoffe wie Saccharose, Oligosaccharide, Maltose und Melezitose möglich.

Nicht nur in Nahrungsmitteln zu finden

Honig hat heilende und auch wohltuende Eigenschaften, weswegen es vielen nicht nur als Brotaufstrich dient, sondern auch in Kosmetik Verwendung findet. Oftmals mit Milch kombiniert, wird Honig als besonders hautpflegend bezeichnet und daher auch in Pflegeprodukten eingesetzt. Daher empfiehlt es sich, beim Kauf immer auf das Etikett zu achten und derartige Produkte zu meiden sofern eine Allergie vorliegt. Übrigens: Ein beliebtes Nahrungsmittel, welches aus Honig erzeugt wird, ist der sogenannte Met. Ein Honigwein, der sowohl pur getrunken, als auch mit Kirschen vermischt wird. Der Honiggehalt ist je nach Zubereitung sehr unterschiedlich.

Auch in Getränken wie dem beliebten Met (Honigwein) können die Allergieauslöser stecken.
Auch in Getränken wie dem beliebten Met (Honigwein) können die Allergieauslöser stecken.

Die Ursachen der Honig Allergie

Ein großes Problem bei der Honig Allergie besteht darin, dass sich Honig aus so unterschiedlichen Bestandteilen zusammensetzt, dass es kaum nachzuvollziehen ist, woher sie eigentlich kommt. Allerdings gibt es drei große Faktoren, die man bei einer Unverträglichkeit generell bedenken sollte:

  • Pollen
  • Bienenreste
  • Fructose

So ist im Honig eine große Menge an Pollen enthalten, die je nach Herkunft eventuell allergieauslösend sind. Je nach Honigsorte befinden sich andere Pollen im Honig, weswegen es sich immer lohnt, auf das Etikett zu schauen, bevor man sich eine neue Geschmacksrichtung kauft. Denn anhand der enthaltenen Quellen ist es oftmals bereits möglich, einer Reaktion aus dem Weg zu gehen – Sofern eine Allergie bereits bekannt ist.

Eine andere Ursache sind Bienenreste, die oftmals in der Verarbeitung des Honigs in dem Aufstrich verschwinden. Eine Bienenallergie ist nicht selten und oftmals mit unschönen Erscheinungen verbunden. Als drittes kommt die Fructose hinzu. Sie ist, ebenso wie die Glucose, ein häufiger Allergieauslöser und für Menschen mit entsprechender Intoleranz die Ursache schlechthin.

Wie sind die Symptome der Honig Allergie?

Wie andere Unverträglichkeiten ruft auch die Honig-Allergie die typischen Erscheinungen hervor, anhand derer man eine festmachen kann, dass etwas nicht stimmt. Die Reaktionen erfolgen relativ schnell nach dem Verzehr:

  • Magenverstimmungen inklusive Durchfall und Brechreiz
  • Schwellungen und Pusteln im Mund und Rachen
  • plötzlich auftretender Juckreiz
  • Hautrötungen und -entzündungen im Mund- und Halsbereich
  • Schnupfen und eine laufende Nase
  • allergischer Schock

Je nachdem, woher die Unverträglichkeit rührt, kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen, der – sofern er nicht behandelt wird – mit dem Tod enden kann. Tauchen kurz nach dem Verzehr oder binnen weniger Stunden die entsprechenden Symptome auf, ist es zunächst wichtig zu beobachten, ob es wieder dazu kommt, wenn man das nächste Mal Honig verzehrt. Ist dem so, handelt es sich wahrscheinlich um eine Honig Allergie.

Wie erkennt man die Anzeichen einer Allergie auf Honig?
Wie erkennt man die Anzeichen einer Allergie auf Honig?

Wie wird die Allergie festgestellt?

Da der Honig selbst oftmals nicht der Auslöser ist, gilt es herauszufinden, gegen welche Pollenarten man allergisch ist, oder ob eine Bienenallergie besteht. Eine erste Maßnahme ist selbstverständlich der Verzicht auf Honig oder Speisen, in denen dieser enthalten ist. Beim Allergologen ist es dagegen möglich, mittels Prick- oder Scratchtest festzustellen, woher die Allergie rührt.

Diese Methode empfiehlt sich vor allem deshalb, weil die Allergie dem Typ I zugeordnet wird – Den Allergien, die sofort eine Reaktion hervorrufen. Hierbei gibt der Arzt auf den inneren Unterarm oder den Rücken eine Lösung, die mit dem Allergen versehen ist. In der Regel wird bei Pollen ein ganzes Arsenal unterschiedlicher Pflanzenarten untersucht. Danach kratzt der Arzt mit einem Skalpel oder einer Nadel die oberste Hautschicht an.

So gelangt das Allergen unter die Haut. Binnen 15 und 20 Minuten erfolgt bei einer Allergie an den betroffenen Stellen eine Reizung. Auf diese Art lässt sich schnell und zuverlässig feststellen, welchen Pollenarten man zukünftig eher aus dem Weg gehen sollte. So kann es beispielsweise sein, dass jemand ohne Probleme den Waldhonig verträgt, ein Heidehonig hingegen Reaktionen hervorruft. Eine Bienen- oder Fructoseallergie lässt sich übrigens auf die gleiche Weise sehr gut herausfinden.

Wer ist besonders betroffen?

Was die Menge angeht, spricht man von etwa 2 bis 11 Prozent der Bevölkerung, die von einer Honig-Allergie betroffen sind. Bezüglich des Alters lässt sich nur schwer eine Aussage machen. Bei zahlreichen Kindern ist es der Fall, dass eine vorhandene Allergie sich mit dem Alter ausschleicht, bei anderen bleibt sie dagegen ein Leben lang. Da auch das Immunsystem eine große Rolle bei der Entwicklung von Allergien spielt, sind immungeschwächte Menschen jeder Altersgruppe prädestiniert dafür.

Die Behandlung der Honig Allergie

Zur akuten Behandlung der Symptome wird in der Regel ein Antiallergikum verwendet, welches in Form von Tabletten verabreicht wird. Ist es nicht mehr möglich, die Tabletten zu schlucken, ist es ebenfalls möglich, das Medikament per Infusion zu verabreichen. Dies ist jedoch häufig nur bei schwerwiegenden Fällen erforderlich. Eine cortisonhaltige Salbe ist ebenfalls eine Lösung und schafft Abhilfe bei Juckreiz und Hautrötungen.

Macht eine Desensibilisierung Sinn?

Wie bereits geschrieben, besteht Honig aus den verschiedensten Bestandteilen. Daher ist es für eine Desensibilisierung unabdingbar, dass zunächst festgestellt wird, woher die Allergie eigentlich kommt. Trotzdem macht eine Hyposensibilisierung nur wenig Sinn, zudem sie auch nicht immer von Erfolg gekrönt ist.

Bei der Desensibilisierung wird das Immunsystem schleichend an die allergenen Stoffe gewöhnt. Oftmals vergehen drei bis fünf Jahre, ehe sich ein Erfolg einstellt. In den meisten Fällen übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung auch die Kosten nicht, eben aus den genannten Gründen, dass der Erfolg sich häufig nicht einstellt.


FAQ:

Kann man allergisch auf Honig sein?

Honig ist ein natürlicher Süßstoff, der wegen seiner vielen gesundheitlichen Vorteile hochgeschätzt wird. Allerdings gibt es auch Menschen, die allergisch auf Honig reagieren können. In diesem Artikel werden wir die häufigsten Fragen zu Honigallergien beantworten und erläutern, welche Symptome auftreten können, wenn jemand allergisch auf Honig reagiert.

Wie äußert sich Honigallergie?

Die Symptome einer Honigallergie können je nach Schweregrad sehr unterschiedlich sein. Die typischen Anzeichen sind Magen-Darm-Beschwerden, Juckreiz im Gesicht, vor allem im Mundbereich oder auch im Mundinnenraum, tränende Augen, eine triefende Nase bis hin zum anaphylaktischen Schock. Falls jemand nach dem Verzehr von Honig eines oder mehrere dieser Symptome bemerkt, sollte er sich umgehend ärztlich behandeln lassen.

Warum vertrage ich keinen Honig?

Es gibt verschiedene Gründe, warum jemand keinen Honig verträgt. Möglicherweise ist der Honig selbst Auslöser der allergischen Reaktion. Es ist jedoch auch möglich, dass eine Kreuzallergie auf die im Honig enthaltenen Pollen oder eventuelle Bienenrückstände die Ursache sind. Um die genaue Ursache herauszufinden, sollte man einen Allergietest durchführen lassen.

Welcher Honig ist bei einer Allergie geeignet?

Wenn jemand beispielsweise allergisch auf Frühblüher reagiert, sollte er am besten zu Honig greifen, der im April oder Mai aus den Waben geschleudert wurde. Wenn sich der Heuschnupfen eher im Sommer bemerkbar macht, ist Honig, der im Herbst geschleudert wurde, die bessere Wahl.

Was löst Honig im Körper aus?

Honig enthält weniger Kalorien als Haushaltszucker und ist eine gute Alternative für Menschen, die ihren Zuckerkonsum reduzieren möchten. Allerdings ist Honig kariesfördernd und kann appetitanregend wirken. Er enthält jedoch auch entzündungshemmende Enzyme, bioaktive Stoffe und Antioxidantien, die gesund sind. Die Antioxidantien können sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken und den Blutdruck senken.

Was passiert, wenn ich zu viel Honig esse?

Eine übermäßige Zufuhr von Honig kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Honig ist kariesfördernd und kann dazu führen, dass man zunimmt. Es ist daher wichtig, Honig in Maßen zu genießen. Die Mengenangaben der Nährstoffe im Honig können jedoch variieren, da es sich um ein Naturprodukt handelt.

Wie merkt man, ob man gegen Bienen allergisch ist?

Bei einer Bienenallergie kann es zu Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle kommen, begleitet von einem brennenden Gefühl. Es kann auch zu einer Gesichtsschwellung, Juckreiz und leichten Übelkeit kommen. Im schlimmsten Fall kann eine anaphylaktische Reaktion auftreten, die von Atemnot, Schüttelfrost und Kreislaufkollaps begleitet wird.

Wie stellt man fest, ob man gegen Bienen allergisch ist?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Bienenallergie zu diagnostizieren. Bei einem Pricktest wird eine Lösung mit dem entsprechenden Insektengift auf die Innenseite des Unterarms aufgetragen und mit einer kleinen Nadel eingestochen. Alternativ kann auch ein Bluttest durchgeführt werden. Wenn man vermutet, dass man allergisch auf Bienenstiche reagiert, sollte man sich von einem Arzt untersuchen lassen.

Ist in Honig Histamin enthalten?

Honig enthält nur geringe Mengen an Histamin. Andere Nahrungsmittel wie Tomaten oder Spinat enthalten dagegen natürlicherweise Histamin. In anderen Lebensmitteln bildet sich Histamin erst durch Bakterien.

Wie fühlt sich eine allergische Reaktion an?

Die Symptome einer allergischen Reaktion können sehr unterschiedlich sein. Zu den typischen Anzeichen zählen beispielsweise eine Schwellung oder Rötung der Haut, Juckreiz, eine laufende Nase sowie tränende Augen. Allerdings müssen diese Symptome nicht immer bedrohlich sein.

Was bewirkt Honig im Darm?

Im Gegensatz zu raffiniertem Zucker fördert Honig das Wachstum der Darmbakterien, die für unsere Gesundheit förderlich sind. Gleichzeitig hemmt er das Wachstum von „schlechten“ Bakterien sowie einiger Pilzkulturen.

Welche Nachteile hat Honig?

Honig enthält Fruchtzucker, der bei Menschen mit Fructoseintoleranz Verdauungsprobleme verursachen kann. Zucker hingegen besteht aus Glukose, die keine Unverträglichkeiten auslöst. Wenn man jedoch Honig anstelle von Haushaltszucker verwendet, kann man seine Gesundheit verbessern, da der Zucker im Honig weniger schädlich für die Zähne ist.

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