Mandelallergie – Symptome & Ursachen der Unverträglichkeit von Mandeln
Die Mandel – Eine kurze Erläuterung
Sie stammt aus der Familie der Rosengewächse und ist eine Pflanzenart, die in zahlreichen Kosmetikprodukten und als Nahrungsmittel genutzt wird. Nicht umsonst, denn ihre Fähigkeiten genießen einen guten Ruf. Die Früchte des für gewöhnlich in Südwestasien angesiedelten Baums enthalten Stoffe, die für unsere Haut sehr wertvoll sein können. So ist es nicht verwunderlich, dass das aus den Früchten gewonnene Mandelöl nicht selten in Cremes und Tinkturen Anwendung findet.
Doch auch zum Verzehr sind die süßen Mandeln, speziell innerhalb der Weihnachtszeit, gut geeignet. Während die gebrannte Variante uns auch gerne mal auf der Kirmes den einen oder anderen Zahn zieht. Zerstoßene oder gemahlene Mandeln die mittels Wasser zu Milch gemacht werden, dienen häufig Vegetariern oder Veganern als Alternative zur handelsüblichen Kuhmilch. Unterdessen sind Mandelmehl und Mandelmus beliebte Lebensmittelprodukte, die sich im Alltagsgebrauch immer häufiger bewähren.
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Gesundheitliche Vorzüge der Mandel
Im Rahmen epidemiologischer Studien wurde festgestellt, dass diejenigen, die regelmäßig Mandeln und Nüsse verzehren, ihr Herz-Kreislauf-System stärken können und seltener an entsprechenden Krankheiten leiden. Die Empfehlungen dieser Studie betragen 20 Gramm Mandeln täglich, um das Risiko zur Herzkrankheit zu halbieren. Zudem besitzen sie cholesterinsenkende Wirkung und sind auch für den Blutdruck ein Gewinn. Die enthaltene Folsäure ist für Schwangere wichtig. Sie decken mit 100 Gramm etwa 6,25 Prozent des gesamten Tagesbedarfs.
Nahrungsmittelunterverträglichkeit – Die umfassende Bezeichnung
Die Mandelallergie wird allgemein zur Gruppe der Nahrungsmittelallergien gezählt, insbesondere die Untergruppe der Sofortallergien. Allergische Reaktionen tauchen bei dieser Form der Allergie meist binnen weniger Minuten nach dem Verzehr auf und können sehr unterschiedlich sein, was ihren Schweregrad angeht.
Insbesondere bei Fertigprodukten tauchen derartige Erscheinungen immer gerne auf, da hier nie zu 100 Prozent klar ist, was eigentlich im Gericht drinsteckt und nicht alles auf der Verpackung gekennzeichnet ist. Bei der Nahrungsmittelallergie geht man davon aus, dass sie etwa 5 Prozent der Erwachsenen betrifft und etwa bei 5 bis 10 Prozent der Kinder auftritt. Manche der Allergien schleichen sich mit den Jahren zum Erwachsenwerden aus, während andere ein Leben lang bestehen bleiben.
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Mandelallergie – Wie sind die Symptome?
Die Symptome für eine Mandelallergie sind relativ typisch und einfach zu erkennen. Diese können wie folgt aussehen:
- Mund, Lippen und Zunge schwellen an
- Juckreiz in der Mundschleimhaut
- Anschwellen der Schleimhäute
- Jucken der Haut
- Hautrötungen, -reizungen und -entzündungen
- Atembeschwerden und allergisches Asthma
- Übelkeit und Erbrechen
- Pusteln, Pickel und Nesselsucht
- Dermatitis
Symptome wie Schnupfen oder eine ständig laufende Nase sind eher unüblich bei dieser Form der Allergie. Schlimmstenfalls kommt es jedoch zu einem allergischen Schock, der mit dem Tod enden kann, wenn er nicht behandelt wird.
Wie lässt sich eine Mandelallergie feststellen?
[]Im Gegensatz zu anderen Allergien lässt sich die gegen Mandeln relativ leicht über einen sogenannten Prick- oder Scratchtest feststellen. Das Diagnoseverfahren wird häufig bei dem Verdacht auf Allergien des Typs I (Sofortallergien) verwendet. Der Test sollte von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden, einem Allergologen. Dieser gibt dabei den Tropfen einer Lösung auf die Haut, welche das Allergen enthält und sticht mit einer kleinen Nadel oder Prick-Lanzette in die oberste Hautschicht.Auf diesem Weg gelangt das Allergen unter die Haut und erzeugt, sofern eine Allergie besteht, eine Reaktion. Idealerweise geschieht dies auf der Innenseite des Unterarms oder gegebenenfalls auf dem Rücken. Rötet sich beispielsweise binnen 15 bis 20 Minuten beim Mandelallergen die Haut, ist es ziemlich sicher, dass eine Mandelallergie vorliegt.
Der Unterschied zwischen Pollen und Früchten
Bei der Allergie muss zwingend beachtet werden, dass der Körper in der Regel nur auf die Früchte des Baums reagiert, die Mandeln, nicht aber auf die Pollen, die der Baum absondert. Daher ist es für die meisten Menschen nicht offensichtlich, dass sie unter einer Allergie leiden, wenn sie sich in der freien Natur bewegen. Zudem die Pollen der Mandel kaum potente Allergene beinhaltet.
Wann entwickelt sich eine Mandelallergie?
Der Zeitpunkt, wann sich die Allergie entwickelt, lässt sich nicht genau festlegen. Es handelt sich jedoch meistens um diejenigen, die ohnehin schon allergisch auf andere Dinge reagieren. So hat man zum Beispiel festgestellt, dass es in erster Linie diejenigen betrifft, die gegen die Haselnüsse oder die Pollen der Birke allergisch sind. In diesem Fall ist der Weg zur Mandelallergie nicht mehr weit.
Bei etwa zwei bis zehn Prozent liegt vielfach schon eine Nahrungsmittelunterverträglichkeit vor. Sie sind besonders sensibel dafür, weitere Allergien zu entwickeln, weil das Immunsystem dann empfindlicher reagiert. Der Verlauf erfolgt meist über das Abwehrsystem des Körpers, welches schleichend Antikörper bildet und somit die charakteristischen Symptome der Allergie erzeugt. Dringen dann die Allergene erneut in den Organismus ein, kommt es zu entsprechenden Reaktionen.
Wie lässt sich die Mandelallergie behandeln?
Die Behandlung fällt in den meisten Fällen schwer, weil die Mandelallergie als solche häufig nicht direkt erkannt wird, oder es Kreuzallergien gibt. Empfehlenswert ist es jedoch, entsprechende Lebensmittel zu meiden, die Mandeln enthalten und etwas genauer auf das Etikett zu schauen. Leider stecken in vielen Fertigprodukten Mandelspuren drin, welche dann aber genau bezeichnet werden müssen.
Eine Alternative bei akuten Symptomen ist ein Antiallergikum, das mit Kortison arbeitet und binnen weniger Minuten wirksam ist. Diese sind in den Darreichungsformen als Tabletten und Cremes erhältlich. Für Betroffene, die nicht immer davon ausgehen können, dass im Essen keine Mandeln enthalten sind, ist es immer empfehlenswert, ein geeignetes Notfallhilfe-Set dabei zu haben. Eine Immuntherapie, die sogenannte Desensibilisierung, ist ebenfalls ein Ansatz. Tragen Sie gut sichtbar die Nummer einer Ansprechperson mit Telefonnummer und Ihres Hausarztes mit sich.
Was genau ist eine Desensibilisierung?
Die Desensibilisierung, oder Hyposensibilisierung, ist eine Methode, bei welcher der Körper schleichend an die schädlichen Allergene gewöhnt wird, so dass es für ihn tolerabel ist. Bei dieser Methode erhält der Patient über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren regelmäßig das Allergen unter die Haut gespritzt oder nimmt es oral ein. Die Dosis ist anfangs so gering, dass es für den Körper nicht allergieauslösend ist.
Im Lauf der Zeit gewöhnt sich der Betroffene an den Stoff, so dass ein gewisser (normaler) Pegel vertragen wird. Im Anschluss wird die Dosierung langsam verringert. Das Verfahren gleicht dann einer typischen Impfung, bei welcher der Impfstoff alle vier bis acht Wochen nachgespritzt werden muss, um den Pegel dauerhaft zu erhalten. Manche Allergien lassen sich so gut desensibilisieren, dass der Patient zum Schluss keine Probleme mehr hat. Bei anderen bleibt es jedoch bei einem Versuch ohne weiteren Erfolg, oder es kommt erneut zu allergischen Reaktionen.
FAQ:
Wie äußert sich eine Mandelallergie?
Eine Mandelallergie kann verschiedene Symptome hervorrufen. Auf der Haut kann es zu Jucken, Rötung oder Nesselsucht kommen. Nach dem Essen von Mandeln reichen die Beschwerden vom leichten Kribbeln und Anschwellen der Schleimhaut im Mund und Rachen über Bauchschmerzen, Erbrechen oder Durchfall bis hin zum lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock.
Kann man auf Mandeln allergisch reagieren?
Ja, Mandeln gehören zu den häufigsten Auslösern von Nussallergien. Aber auch Cashewnüsse, Pekannüsse, Macadamianüsse, Pistazien oder Erdnüsse können zu allergischen Abwehrreaktionen führen.
Kann man gegen Marzipan allergisch sein?
Ja, denn Walnüsse, Haselnüsse und Mandeln, die oft in Weihnachtsgebäck enthalten sind, stellen ein Gesundheitsrisiko für Allergiker dar. Nüsse können auch in versteckter Form in Marzipan, Krokant und Nougat enthalten sein.
Kann man auf Mandelmilch allergisch reagieren?
Auch wenn nur durchschnittlich 2 Prozent Mandeln im Mandeldrink enthalten sind, sollten Menschen mit Nussallergien besser darauf verzichten, da auch kleine Mengen eine allergische Reaktion auslösen können.
Was tun gegen Mandelallergie?
Sogenannte Antihistaminika können die allergische Reaktion hemmen. Sie sind in der Apotheke als Nasenspray, Augentropfen oder in Tablettenform erhältlich. Betroffene mit starken allergischen Beschwerden können zudem über eine Hyposensibilisierung nachdenken, die beim Facharzt durchgeführt wird.
Was tun bei allergischer Reaktion auf Mandeln?
Im Falle einer schweren allergischen Reaktion mit drohendem anaphylaktischen Schock ist eine notfallmäßige Behandlung notwendig. Hier kommen neben Antihistaminika und Kortikosteroiden auch Adrenalin, Sauerstoff und weitere intensivmedizinische Maßnahmen zum Einsatz.
Haben Mandeln Nebenwirkungen?
Ja, rohe bittere Mandeln können aufgrund des hohen Gehalts an Blausäure bereits bei Kindern in Mengen von fünf bis zehn Stück zu einer tödlichen Blausäurevergiftung führen. Daher sind Bittermandeln nur in kleinen Packungseinheiten à 50 g im Handel erhältlich.
Kann ich bei Nussallergie Mandeln essen?
Mandeln, Pistazien, Kokosnüsse, Erdnüsse, Cashewnüsse, Paranüsse, Pekannüsse sowie Muskatnüsse können trotz ihrer botanischen Unterschiede Allergien auslösen. Daher ist der Verzicht auf das betreffende Allergen in jedem Fall notwendig.
Warum vertrage ich keine Mandeln?
Proteine in bestimmten Pollen können denen in Mandeln ähneln. Wenn Sie beispielsweise allergisch gegen Birkenpollen, Platanen oder Beifuß sind, könnte auch der Verzehr von Mandeln eine Reaktion auslösen. Das wird als orales Allergiesyndrom (OAS) oder Kreuzreaktion (PFS) bezeichnet.
Kann man auf Mandelöl allergisch reagieren?
Ja, Anzeichen für eine Unverträglichkeit können Juckreiz, Rötungen und Schwellungen sein. Bei auftretenden Symptomen sollten Sie das Mandelöl nicht mehr nutzen und bei offenen Wunden gänzlich darauf verzichten. Stattdessen sollte die Haut nach der Abheilung mit einem anderen Öl gepflegt werden.
Kann man Marzipan bei Nussallergie essen?
Für viele Nussallergiker ist der Verzicht auf nusshaltige Süßigkeiten wie Nougat und Marzipan besonders schwierig, da diese oft in der Weihnachtszeit verzehrt werden. Leider ist es auch hier notwendig, auf das betreffende Allergen zu verzichten.
Wer darf keine Mandeln essen?
Mandeln sind eine hervorragende Quelle für Ballaststoffe, Vitamin E, Vitamin B2, Magnesium und Mangan. Allerdings sollten Menschen, die auf Salicylsäure überempfindlich reagieren, keine Mandelkerne zu sich nehmen. Sie enthalten mehr von diesem natürlichen Konservierungsstoff als alle anderen Nusssorten.
Kann man mit Mandelallergie Mandelmilch trinken?
Mandelmilch ist für Menschen mit Laktoseintoleranz und Milcheiweißallergie geeignet, da sie kein Laktose und Milcheiweiß enthält. Sie ist zudem glutenfrei und kann auch bei Glutenunverträglichkeit ohne Probleme verzehrt werden. Allerdings sollten Menschen mit einer Mandelallergie auf Mandelmilch verzichten.
Warum sollte man keine Mandelmilch trinken?
Mandelmilch enthält kein Calcium, was für die Knochengesundheit wichtig ist. Oft werden daher Vitamin- und Mineralstoffpräparate hinzugefügt. Langfristige Studien haben jedoch gezeigt, dass diese Präparate ungesund für den Körper sein können. Wer viel Mandelmilch trinkt, sollte daher auch auf andere Calciumquellen wie Bohnen, Sesam und Kohlrabi zurückgreifen.
Fazit Mandelallergie
Die Mandelallergie, obwohl oft übersehen, verdient unsere volle Aufmerksamkeit. Es ist wichtig, sich der Symptome bewusst zu sein, um rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können. Denken Sie daran, dass jede Person unterschiedlich reagiert und was bei einer Person mild erscheint, kann bei einer anderen Person schwerwiegender sein. Wissen ist Macht – wenn Sie sich der Anzeichen und Symptome einer Mandelallergie bewusst sind, können Sie schnell handeln und potenziell ernsthafte gesundheitliche Probleme vermeiden. Teilen Sie dieses Wissen mit Ihren Liebsten und tragen Sie dazu bei, das Bewusstsein für diese spezielle Allergie zu erhöhen. In einer Welt voller versteckter gesundheitlicher Herausforderungen ist es unsere Pflicht, informiert und vorbereitet zu bleiben. Letztlich liegt in der Kenntnis über die Mandelallergie der Schlüssel zu einem sichereren und gesünderen Leben.