Insektengiftallergie

Als Insektengiftallergie bezeichnet man allergische Reaktionen auf das Gift von Bienen, Wespen, Hornissen, Hummeln und auch bestimmte Ameisen (Feuerameise, rote Waldameise und Ähnliche). Es gibt noch weitere Insektenarten, auf deren Gifte man allergisch reagieren kann, doch kommen diese in Mitteleuropa so gut wie nicht vor bzw. werden nur von wenigen Züchtern gehalten.

In Insektengiften sind viele verschiedene Stoffe enthalten, von denen aber nur wenige für allergische Reaktionen verantwortlich sind.

Bei Bienen, Wespen und Hornissen sind es zwischen drei und zehn Giftbestandteile, die Schwierigkeiten machen können. Grundsätzlich kann man sagen, dass jeder Mensch eine zytotoxische (zellschädigende) Reaktion auf Insektengifte zeigt. Nur die Symptomatiken auf den Stich unterscheiden sich zum Teil drastisch.

Man kann auch nicht nur gegen die Gifte von Bienen oder Wespen bzw. Hornissen allergisch sein. Die Giftstoffe der einzelnen Arten sind zwar sehr verschieden, doch gibt es Überschneidungen in der Zusammensetzung der jeweiligen Gifte. Hat man also schon eine allergische Reaktion auf den Stich der einen Art gezeigt, so ist auch bei den anderen Insektenarten Vorsicht geboten. Am Besten lässt man dies von einem Allergologen mittels verschiedener Tests überprüfen.

Wie funktioniert ein Insektenstich?

Bei allen in Frage kommenden Insekten-Arten besitzen jeweils nur die Weibchen einen Stachel bzw. eine Giftdrüse. Dieser wird in den allermeisten Fällen nur dann eingesetzt, wenn sich die Insekten bedroht fühlen. Es gibt nur sehr wenige aggressive Arten. Eine davon ist die afrikanische Honigbiene.

Bei den Bienen reißt der Stachel samt der Giftdrüse nach dem Stich aus dem Körper. Über einen durch Nerven gesteuerten Muskel, wird dann der gesamte Inhalt der Giftdrüse in die Einstichstelle gepumpt.

Wespen und Hornissen hingegen stechen nur einmal zu und geben nur einen Teil ihres Giftes ab. Dies ist auch der Grund, warum Wespenstiche ein wenig ungefährlicher sind, was eine Allergie betrifft. Es kommt einfach weniger Gift in die Einstichstelle.

Kurz nach dem Stich bildet sich eine rote Quaddel, die mit mehr oder minder stark ausgeprägten Brennen oder in seltenen Fällen auch mit Juckreiz einhergeht. Bei Menschen, die auf die Gifte der Insekten bzw. deren Bestandteile allergisch reagieren, kann so ein Stich zum Teil schwere Reaktionen auslösen.

Zu den allergischen Reaktionen bei Insektenstichen zählen:

  • Rötungen um die Einstichstelle herum, meist handtellergroß. Rötungen sind auch an anderen Stellen des Körpers möglich
  • Schwellungen am Körper und/oder den Schleimhäuten (meist in Nase, Mund, Bronchien und Rachen)
  • Erbrechen
  • Bauchbeschwerden
  • Störungen der Atmung
  • anaphylaktischer Schock mit Zusammenbrüchen des Kreislaufs, Stillstand der Atmung oder auch Herzstillstand

Was kann man im Fall eines Insektenstichs tun und wie kann man sich schützen?

Wenn man weiß, dass man auf Insektengifte allergisch reagiert, kann man mehrere Maßnahmen ergreifen, um sich zu schützen oder die Folgen eines Stichs abzumildern.

Hyposensibilisierung

Hyposensibilisierung Ratgeber
Hyposensibilisierung Ratgeber

Bei einer Hyposensibilisierung wird der Körper nach und nach an das Insektengift gewöhnt. Dazu werden stark verdünnte Lösungen des Insektengiftes unter die Haut gespritzt. Im Laufe der Zeit wird die Dosis immer mehr erhöht, bis man am Ende die Dosierung eines tatsächlichen Insektenstichs erreicht hat.

Es gibt auch noch die Möglichkeit einer Schnell-Hyposensibilisierung. Dabei werden höher konzentrierte Lösungen des Insektengifts verwendet. Wegen der damit verbunden erhöhten Gefahren (zum Beispiel anaphylaktischer Schock), kann diese Therapie nicht ambulant vorgenommen werden und muss unter strenger ärztlich Aufsicht in einer Klinik durchgeführt werden.

Verwendung eines Notfallsets

Ist eine Insektengift-Allergie festgestellt, sollte man in der Jahreszeit, in der die fraglichen Insekten aktiv sind, immer ein so genanntes Notfallset mit sich führen. In diesem Set sind fertige Spritzen enthalten, die je eine Adrenalin- und eine Cortisoninjektion beinhalten. Des Weiteren ist ein schnell wirksames Antihistaminikum mit im Set.

Diese Injektionen werden in den Muskel des Oberarms oder in den Beinmuskel gespritzt und sind in ihrer Handhabung auch für den medizinischen Laien leicht anwendbar. Es ist sehr wichtig, dass auch die Angehörigen und weitere nahe stehende Personen, wie Arbeitskollegen, mit der Anwendung des Notfallsets vertraut sind.

Weitere Vorsichtsmaßnahmen gegen Insektenstiche

Mit etwas allgemeiner Vorsicht lässt sich die Gefahr, überhaupt gestochen zu werden, auf ein Minimum reduzieren.

  • Vermeiden Sie es barfuß über eine Wiese zu gehen. Bienen und Wespen halten sich mit Vorliebe im Gras und auf dort wachsenden Blüten auf. Ebenso sollten Getränke nicht aus einer Dose zu sich genommen werden. Benutzen Sie besser ein Glas.
  • Auch beim Verzehr süßer Speisen ist Vorsicht geboten. Eine Biene oder Wespe kann sich auch an der Unterseite eines Stück Kuchens aufhalten und beim Abbeißen zu stechen.
  • Halten Sie während der Jahreszeit, in der die Insekten aktiv sind, während des Tages Türen und Fenster geschlossen. Die Insekten fliegen fast nur am Tage.
  • Sollte sich ein fragliches Insekt in einen Raum verirrt haben, verlassen Sie diesen sofort und bitten Sie eine andere Person, die Biene oder Wespe zu entfernen.
  • Vermeiden Sie sehr bunte Kleidung, denn diese zieht die Insekten an.

Ausgestattet mit diesen Tipps, können Sie der nächsten warmen Jahreszeit getrost entgegen sehen.

Wirkung von Insektengift auf den Menschen

Stimmt es, dass die Auswirkungen von Insektengift auf den Menschen ähnlich sind wie die von Skorpionstichen? Sind Insektenstiche giftig genug, um ernsthafte Schäden zu verursachen? Wenn ja, wie sollen Sie verhindern, dass Ihre Haut einem solchen Angriff ausgesetzt wird?

Betrachten wir zunächst einmal die Frage, ob diese Gifte tatsächlich ernsthafte Schäden beim Menschen verursachen oder nicht. Die Antwort ist ein klares Ja, aber bevor wir uns damit befassen, wollen wir uns einmal ansehen, wie diese Giftstoffe in den Körper gelangen und was sie bewirken können.

Wie bereits erwähnt, gibt es auf der Welt mehrere verschiedene Insektenarten. Und obwohl wir vielen Arten gegenüber sehr freundlich sind, können einige von ihnen sogar recht gefährlich sein. Zum Beispiel können uns Wespen, Bienen und Hornissen mit Stichen stechen, die extrem giftig sind. Auch wenn sie an der Oberfläche harmlos erscheinen mögen, haben diese Gifte das Potenzial, unsere Zellen und unser Leben zu zerstören, wenn sie sich im Körper ausbreiten.

In einigen Fällen steht die Wirkung von Insekten auf den Menschen in direktem Zusammenhang mit den Giftstoffen, die sie freisetzen. Insekten wie Rote Ameisen und Wolfsspinnen ernähren sich oft von unserem Blut, das große Mengen Hämoglobin enthält, das Giftstoffe enthält, die eine Reihe von Gesundheitsproblemen verursachen können.

Insektengift auf Menschen ist jedoch nicht immer so tödlich. Eine Reihe dieser Lebewesen setzen Giftstoffe frei, die nur geringfügige, vorübergehende Beschwerden verursachen. Die meisten dieser Insekten haben ein Gift, das zu klein ist, um Schaden zu verursachen, aber es gibt einige Arten, die tatsächlich Übelkeit und Erbrechen verursachen können, wenn ihr Stachel durchbohrt wird.

Was also verursacht die Wirkung dieser verschiedenen Arten von Toxinen auf den Menschen? Einer der Hauptgründe ist, dass diese Insekten sehr kluge Geschöpfe sind. Sie wissen, wie man Giftstoffe auf sehr präzise Weise injiziert, so dass sie in den Körper gelangen und uns sofort töten. Wespen, Bienen und Hornissen zum Beispiel injizieren Gift aus ihren Stichen in die Epidermis, die äußere Hautschicht.

Die Giftstoffe dringen tiefer als die Epidermis ein und wandern durch das Blut nach oben, um das Nervensystem zu erreichen, wo sie ihr Ziel nicht erreichen. Das bedeutet, dass das Gehirn nichts von dem Stich abbekommt und der Körper unversehrt bleibt – aber das ist weder für das Herz noch für das Blut der Fall.

Es ist sehr wichtig, sich daran zu erinnern, dass das Gift, wenn es das Blut erreicht, auch zu anderen Organen im Körper gelangen kann, einschließlich Gehirn, Nieren, Lunge, Leber und Darm und sogar zu den Blutgefäßen des Gehirns.

Sobald diese Giftstoffe das Blut erreichen, können sie durch den ganzen Körper wandern und ihre Arbeit aufnehmen. Ein Bienenstich kann Sie zum Beispiel innerhalb von Minuten töten, aber der Stachel einer Wespe muss nicht abbrechen und wandern, um Ihr Gehirn zu erreichen. Er wächst einfach wieder an Ort und Stelle nach, ohne andere Gewebe zu schädigen.

Die letzte Art der Wirkung von Insektengift auf den Menschen wird durch die Enzyme im Stich selbst verursacht. Diese Enzyme bauen die Haut ab, und zusammen mit den Giftstoffen verursachen sie ernsthafte Probleme in Ihrem Körper.

Die meisten Menschen leiden unter allergischen Reaktionen auf diese Stiche, die von leichten bis zu schweren Reaktionen reichen können. Einige dieser allergischen Reaktionen sind Nesselsucht, Hautausschlag, Erbrechen, Anaphylaxie, Schwellungen, Durchfall und Schwindel.

Glücklicherweise können die allergischen Reaktionen mit rezeptfreien Medikamenten behandelt werden. Es sind jedoch auch Medikamente erhältlich, die Ihnen bei der Behandlung schwerer Allergiefälle helfen können.

Wenn Ihr Immunsystem nicht stark genug ist, um die allergischen Reaktionen zu bekämpfen, sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden. Möglicherweise müssen diese Medikamente regelmäßig eingenommen werden, oder die allergischen Reaktionen können sich zu ernsthafteren Problemen entwickeln.

Was ist ein Provokationstest

Als Provokationstest ist eine Diagnosepraktik, bei welcher ein Patient mit dem etwaigem Allergieauslöser in Kontakt gebracht wird und im Anschluss daran die Wirkungen gemessen werden.

Es gibt etliche verschiedene Formen eines Provokationstests. Die wichtigsten möchten wir nachfolgend vorstellen. -> Mehr zum Thema Provokationstest

Was ist ein Pricktest

Prick Test Ratgeber
Prick Test Ratgeber

Der Pricktest wird von Allergologen angewandt, um eine Sensibilisierung auf bestimmte Allergene auszuschließen bzw. nachzuweisen. In der Realität geht ein Pricktest auf folgende Weise vonstatten: Zu Beginn markiert der Doktor mit einem Schreiber verschiedene Areale auf der Innenseite des Unterarms. In diese Markierungen werden dann normierte Testlösungen aufgetragen.

In diesen Testlösungen sind auch eine sogenannte Positiv- und Negativprobe beinhaltet. Diese haben den Zweck anzuzeigen, ob eine Reaktion passiert. Dies geschieht dadurch, dass man als Positivprobe Histamin einsetzt. -> Mehr erfahren zum Thema Pricktest

Was sind Kreuzallergien

Wer an einer Allergie leidet, hat nicht selten bereits genug Beschwerden damit. Doch hiermit nicht genug. Mehr als 50% aller Allergiker leidet auch noch an der so genannten Kreuzallergie. Das heißt, dass man zusätzlich zum wirklichen Allergen, noch auf andere Stoffe allergisch reagiert. Jugendliche und Erwachsene sind gleichermaßen betroffen.

Grundsätzlich sind alle Allergene betroffen. Alle bekannten Allergie-Auslöser können dazu beitragen, daß eine Kreuzallergie entsteht. -> Mehr zum Thema Kreuzallergien

Was ist eine Hyposensibilisierung

Hyposensibilisierung Ratgeber
Hyposensibilisierung Ratgeber

Zur Therapie einer Allergie hat sich die Hyposensibilisierung als eine der wirksamsten Behandlungswege erwiesen. Alternative Bezeichnungen für diese Behandlung sind „Allergieimpfung“ beziehungsweise Desensibilisierung. Wobei die letzte Bezeichnung falsch ist, da der Allergiker bei dieser Behandlung eigentlich seine Allergie behält.

Mit einer Hyposensibilisierung werden ausschließlich die Krankheitszeichen der Allergie verdrängt, also das Ausbrechen der Allergie unterbunden. Nur bei sehr hohen Belastungen durch die potentiellen Allergene könnte es zu Beschwerden kommen. -> Mehr zum Thema Hyposensibilisierung

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