Allergien – Was zahlen die Krankenkassen?

Blickt man auf die klaren Zahlen, so stellen Allergien in Deutschland die am häufigsten vorkommende Gruppe chronischer Krankheiten dar. Dennoch herrscht gerade auf der Seite der Betroffenen oft Unklarheit darüber, welche Leistungen im Rahmen der Behandlung nun tatsächlich von den Krankenkassen übernommen werden. Auch aus diesem Grund ist es definitiv angebracht, einen genauen Blick auf dieses Thema zu werfen.
Der typische Verlauf
Um erfahren zu können, inwiefern die Kassen tatsächlich dazu bereit sind, für die entstehenden Kosten einzutreten, muss zunächst der klassische Verlauf einer Allergie in den Blick genommen werden. Zu Beginn treten meist die typischen Symptome einer Allergie zum ersten Mal auf. Allein anhand dieser Erscheinungen ist es allerdings noch nicht möglich, von einem klaren medizinischen Befund zu sprechen. Auch aus diesem Grund sind genaue Testverfahren erforderlich.
Eine gute Krankenversicherung ist in jedem Fall dazu bereit, die Kosten für den Test zu übernehmen. Dafür entscheidend ist die Tatsache, dass dieser zuvor vom Arzt verordnet wurde. Sollten die Symptome einer Allergie auftreten, so ist es demnach von entscheidender Bedeutung, sich so schnell als möglich mit dem Hausarzt in Verbindung zu setzen, um an die entsprechende Bescheinigung zu gelangen. Dann spielt es keine Rolle, ob Prick, Prick-to-Prick, Reibe-Test, IGE-Test-, Intrakutan-Test, Epikutan- oder Provokations-Test angewandt werden.
Die notwendigen Medikamente
Natürlich hängt es zunächst von der Art der Allergie ab, ob eine Behandlung mit Medikamenten als notwendig und sinnvoll beschrieben werden kann. Aus diesem Grund ist es zunächst wichtig, auf die erste Einschätzung des behandelnden Arztes zu vertrauen. Generell haben sich die Krankenkassen in der letzten Zeit darauf verständigt, die Kosten für verschreibungspflichtige Medikamente für ihre Kunden zu übernehmen.
Dies gilt zum Beispiel für Augentropfen oder auch Asthmamedikamente, aber auch für Nasensprays. Der besondere Wert der Übernahme hängt dabei weniger mit dem Preis der Präparate zusammen. Vielmehr ist es für Betroffene oft über viele Jahre hinweg oder gar für das ganze Leben notwendig, sich mit den Medikamenten zu versorgen. So würden sich die Kosten im Laufe der Zeit auf empfindlich hohe Beträge summieren.
Eine etwas feinere Unterscheidung gibt es auf dem Feld der Salben. Hier werden die Kosten nur dann von der Krankenkasse getragen, wenn es sich um ein klares Medikament handelt. Dies trifft zum Beispiel auf Kortison-Cremes zu, wie sie für Neurodermitis-Patienten eine sehr große Rolle spielen. Zusätzliche Produkte, die nicht verschreibungspflichtig sind und dennoch Linderung verschaffen sollen, müssen dagegen stets aus der eigenen Tasche bezahlt werden.

Der Blick auf gesonderte Therapien
Natürlich stellt die Medikation nicht die einzige Möglichkeit dar, um gegen eine Allergie vorzugehen. Auf dem Gebiet der alternativen Therapien ist es notwendig, sehr genau auf den jeweiligen Ansatz zu achten, um zu einer Einschätzung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse kommen zu können.
Gute Chancen, zumindest einen Teilbetrag der Kosten erstattet zu bekommen, bestehen zum Beispiel auf dem Gebiet der Homöopathie. Auch bei der Entspannungstherapie und Phytotherapie zeigen sich die Versicherer oft kulant. Allerdings spielen auch die individuellen Krankheitsbilder bei der Einschätzung eine wesentliche Rolle. Auf diese Weise sind pauschale Urteile in der Praxis nur selten möglich.