Allergie gegen Ambrosia – Symptome und Behandlung
Seriöse Studien gehen davon aus, dass die Pollen der Ambrosia-Pflanze ein höheres allergisches Potential haben, als alle anderen Allergie-Auslöser in Deutschland zusammen. Bereits bei wenigen Pollen pro Kubikmeter Luft (nur sechs) kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Bei einer Belastung von mehr als 11 Pollen pro Kubikmeter wird von einer starken Belastung gesprochen. Bei anderen Pollen liegt dieser Wert im Vergleich bei 50 Pollen/m³ und höher.
Das allergische Potential dieser Pflanze wird vor allem dann deutlich, wenn man weiß, dass nur eine einzige Pflanze bis zu einer Milliarde Pollen hervorbringen kann! Diese Pollen können durch den Wind über großen Entfernungen transportiert werden. Unter bestimmten Bedingungen bis zu mehreren hundert Kilometern.
Auch der Kontakt mit der Pflanze selbst kann schwere Auswirkungen haben. Es kann sowohl zu den typischen allergischen Reaktionen, als auch zu zum Teil sehr ausgeprägten Hautausschlägen kommen.
Inhaltsverzeichnis
Wichtiges zur Pflanze Ambrosia
Die Pflanze selbst stammt ursprünglich aus Nordamerika. Im Zuge der sich erweiternden weltweiten Handelsbeziehungen in den letzten Jahrhunderten, gelangte die Pflanze auch in ihr, bis dahin, fremde Lebensräume.
Überwiegend wurde sie durch Saatgut erst nach Südost-Europa verbracht und gelangte dann auf dem Landweg immer weiter in nördliche Regionen. In Deutschland war die Pflanze bis zum Anfang der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts nur sehr selten vertreten. Erstmalig wurde ihr Auftreten im Jahre 1860 dokumentiert.
In den letzten Jahren wurde jedoch eine starke Verbreitung der Ambrosia-Pflanze auch in Deutschland beobachtet. Der Weg der Pflanze verlief dabei von Süden nach Norden. Zur Verbreitung trug überwiegend das oben genannte Saatgut bei.
Die Pflanze lebt in Koexistenz mit allen anderen Pflanzen und kann zum Beispiel problemlos zwischen Getreide-Pflanzen existieren. Wird das Getreidefeld nun abgeerntet, gelangen auch Samen der Pflanze in das Saatgut für das nächste Jahr. Da Landwirte häufig zum Zweck der Kultivierung Saatgut austauschen, gelangen die Pflanzen auch auf andere landwirtschaftliche Nutzflächen, um nur ein Beispiel für die Verbreitung von Ambrosia zu schildern.
Eine weitere häufig auftretende Verbreitungsmöglichkeit der Ambrosia ist Vogelfutter, wie es häufig von Kleingärtnern eingesetzt wird. Von 18 untersuchten Vogelfutter-Proben enthielten nur drei keine Ambrosia-Samen!
Die Pflanze hat eine Blütezeit von Juli bis zum ersten Frost etwa im Oktober. Durch die relativ späte Blütezeit im Jahr, verlängert sich die Saison für einige Allergiker und führt zu einer höheren Belastung dieser.
Symptome einer Ambrosia-Allergie
Die Symptome sind ähnlich wie bei anderen Allergien auch. Es kommen die typischen Allergie-Symptome vor, die oft aber einen schwereren Verlauf nehmen.
Zu diesen zählen:
- Juckreiz in Augen oder/und Nase
- Bindehautentzündung (auch mit chronischen Verläufen)
- Niesreiz
- verstopfte Nase oder Fließschnupfen
- Tränende und brennende Augen
- Juckreiz auf den Schleimhäuten (Mund- und Rachenbereich)
- Ohrenjucken
- Schwellungen der Bronchien
- Asthma bronchiale (bei Ambrosia relativ häufig)
- Ekzeme
- anaphylaktischer Schock (lebensbedrohlich wenn unbehandelt)
Auch Personen, die bisher nie unter einer Allergie gelitten haben, können bei einem Erstkontakt mit der Pflanze zum Teil sehr schwere Reaktionen zeigen.
Des Weiteren kommen überdurchschnittlich oft Kreuzallergien mit anderen Pflanzen und diversen Obstsorten vor.
Verursacht werden die sehr starken Allergie-Symptome durch die sehr geringe Größe der Pollen. Diese könne auf diese Weise sehr leicht in die Schleimhäute und auch Bronchien (und somit in den Blutkreislauf) eindringen und dort allergische Reaktionen (durch das Freisetzen von Immunglobulin E (IgE)-Antikörpern) auslösen.
Behandlung einer Allergie gegen Ambrosia
Der wichtigste Grundsatz bei der Behandlung einer Allergie gegen Ambrosia ist strikte Allergenkarenz (das Vermeiden des Kontakts mit der Pflanze bzw. deren Pollen).
Des Weiteren besteht die Möglichkeit einer Hyposensibilisierung. Aufgrund des starken allergischen Potentials der Pflanze kann es dabei aber zu starken Nebenwirkungen kommen. Im Klartext, es ist anzunehmen, dass es zu heftigen allergischen Reaktionen kommt.
Deshalb ist eine Hyposensibilisierung gegen Ambrosia nur unter strenger ärztlicher Aufsicht möglich. Aus den genannte Gründen kommt bei einer Allergie gegen Ambrosia auch eine Schnell-Hyposensibilisierung nicht in Betracht.
Zusätzlich zur Hyposensibilisierung kann man sich auf die Behandlung der Symptome konzentrieren. Es stehen verschieden Medikamente zur Auswahl, um die Folgen einer Ambrosia-Allergie zu mildern.
Zu diesen zählen:
- Antihistaminika
- Cortison und Hydrocortison
- abschwellende Nasensprays
- Asthmasprays
- Notfallset (zur Bekämpfung eines anaphylaktischen Schocks)
- Augentropfen zur Linderung der Symptome
Wie kann man einer Allergie gegen Ambrosia vorbeugen?
Grundsätzlich sollte man jeden Kontakt mit der Pflanze vermeiden. Dazu zählt auch, diese bei einem eventuellem Vorkommen im eigenen Garten oder in anderen Lebensbereichen vollständig zu entfernen.
Der beste Schritt ist die Pflanze samt Wurzel auszureißen. Man sollte beachten, dass die Pflanze am besten in Plastiksäcke verpackt wird und dann in der Müllverbrennung oder mit dem Hausmüll entsorgt wird.
Das Kompostieren von Ambrosia ist zwar zu bestimmten Zeiten im Jahr möglich, sollte aber aus Vorsichtsgründen unterlassen werden.
Man kann die Pflanze auch Abschneiden, dies ist jedoch nur zu bestimmten Zeiten im Jahr ohne Gefahr möglich. Außerdem ist es möglich, dass die Pflanze bei einem zu frühen Schneiden einfach wieder austreibt oder dass bei einem zu späten Schnitt Unmengen von Pollen in der Umwelt freigesetzt werden.
Beim Entfernen der Pflanzen sind diverse Schutzmaßnahmen nötig. Allergiker gegen Ambrosia lassen die Pflanze am Besten von Jemandem vernichten, der nicht auf diese reagiert.
Aber auch dann sollten immer noch folgende Schutzmaßnahmen ergriffen werde:
- Immer Handschuhe tragen
- Benutzen einer Feinstaubmaske
- Dicht schließende Schutzbrille anwenden
- Tragen eines Einweg-Overalls aus dem Baumarkt (Pollen können sich sonst in der Kleidung festsetzen)
Weisen Sie am Besten auch Nachbarn in die Gefährlichkeit der Pflanze ein und bitten Sie diese, die Ambrosia-Pflanzen ggf. von ihrem Grundstück zu entfernen.
FAQ: Ambrosia-Allergie
Wie macht sich eine Ambrosia-Allergie bemerkbar?
Eine Allergie gegen Ambrosia, auch bekannt als Ragweed-Allergie, äußert sich typischerweise durch Heuschnupfensymptome wie laufende oder verstopfte Nase, Niesreiz, juckende und tränende Augen. Bei manchen Personen können auch Atemwegsbeschwerden wie Husten oder Asthma auftreten.
Was tun gegen Ambrosia-Allergie?
Zur Linderung der Symptome einer Ambrosia-Allergie können Antihistaminika, abschwellende Nasensprays oder Augentropfen eingesetzt werden. Langfristig kann eine spezifische Immuntherapie (Desensibilisierung) in Betracht gezogen werden. Es ist auch ratsam, während der Hochsaison von Ambrosia-Pollen den Kontakt soweit wie möglich zu vermeiden, indem man beispielsweise Fenster geschlossen hält und Wäsche nicht im Freien trocknet.
Wann ist Ambrosia gefährlich?
Ambrosia wird vor allem in der Blütezeit, typischerweise zwischen Spätsommer und Frühherbst, für Allergiker gefährlich. In dieser Zeit setzt die Pflanze große Mengen an Pollen frei, die starke allergische Reaktionen auslösen können.
Was kann Ambrosia auslösen?
Ambrosia-Pollen können allergische Reaktionen wie Heuschnupfen, Asthma und Hautirritationen auslösen. Bei Personen mit bestehenden Allergien oder Asthma können die Symptome durch Ambrosia-Pollen verschlimmert werden.
Bis wann fliegt Ambrosia?
Die Flugzeit von Ambrosia-Pollen erstreckt sich in der Regel von Ende Juli bis in den Oktober hinein, wobei die höchste Pollenkonzentration oft im August und September zu beobachten ist.
Wann fliegen die Pollen der Ambrosia?
Die Pollen der Ambrosia fliegen hauptsächlich in den späten Sommer- und frühen Herbstmonaten. Der Beginn und die Dauer des Pollenflugs können je nach Wetterbedingungen und geografischer Lage variieren. In manchen Regionen kann der Pollenflug bereits im Juli beginnen und bis in den Oktober hinein andauern.