Sonnenallergie – Auslöser, Symptome und Behandlung

Eine eigentliche Sonnenallergie gibt es tatsächlich nicht. Also dass man auf Sonnenlicht oder Licht im allgemeinen allergisch reagiert.

Sonnenallergien sind viel mehr ein sehr vielschichtiges Symptom-Bild, das sich aus mehreren Erkrankungen der Haut zusammensetzt. Man spricht in diesem Zusammenhang also besser von einer polymorphen Lichtdermatose (polymorph = vielschichtig). Andere Bezeichnungen hierfür sind auch Lichtallergie, Fotoallergie, Sommerallergie oder auch Mallorca-Akne. Doch auch der bekannte Sonnenbrand spielt mit in dieses Krankheitsbild hinein.

Trotzdem können im besonderen UV-A-Strahlen Einfluss auf das Immunsystem nehmen. Dies ist besonders im Falle von bestimmten Erbkrankheiten oder bei dem Vorliegen einer Autoimmunkrankheit der Fall. Beide sind aber im Grunde genommen keine allergischen Reaktionen im eigentlichen Sinne.

Die Probleme beginnen oft im Frühjahr, wenn die Haut nach längerer Abstinenz zum ersten Mal wieder der Sonne ausgesetzt wird. Weiterhin können Probleme auftreten, wenn man seinen Urlaub in südlichen Ländern verbringt. Die Sonne dort hat eine ungleich höhere Intensität, als dies zum Beispiel in Mitteleuropa der Fall ist. Ein Umstand der häufig unterschätzt wird.

Aber auch bestimmte Medikamente, wie Salben und diverse Cremes, können für das Ausbrechen einer Lichtdermatose verantwortlich sein. Zu nennen sind hier Sonnencremes, die beispielsweise über einen hohen Anteil von Duftstoffen oder ähnlichen, unnützen Zusatzstoffen verfügen. Auch Antibiotika können zum Ausbruch einer Sonnenallergie führen.

Was sind Symptome einer Sonnenallergie

Eine Sonnenallergie geht in der Regel mit folgenden Symptomen einher:

  • Rötungen der Haut. Diese können eine unterschiedliche Intensität haben. Angefangen von leichter Fleckenbildung, bis zu einem leuchtenden Krebsrot.
  • Brennen bestimmter Körperpartien
  • Juckreiz in allen Intensitätsstufen
  • Bildung von kleinen Quaddeln, Bläschen oder Blasen. Letztgenannte können sich auch mit Wasser füllen.
  • Spätfolgen können frühe Hautalterung und unter Umständen auch Hautkrebs sein.

Viele der genannten Symptome erinnern von ihrem Erscheinungsbild der Kontaktdermatose (auch unter dem Namen Nickelallergie bekannt). Doch sind die Funktionsmechanismen im Körper für beide Erkrankungen sehr unterschiedlich.

Betroffen sind überwiegend Körperregionen, die ungeschützt der Sonne ausgesetzt sind. Zu diesen zählen:

  • Gesicht (bei Kindern sehr häufig)
  • Dekolleté
  • Hals
  • Nacken
  • Arme und Beine (beim Tragen von kurzer Kleidung)
  • Handrücken
Lesen Sie auch:  Nickelallergie - Ursachen, Symptome und Behandlung der Kontaktallergie

Leider können die Symptome ein solches Ausmaß annehmen, dass man die Sonne unter allen Umständen meiden muss. Dies ist besonders im Urlaub sehr ärgerlich.
Eine Entstehung von dauerhaften Schäden oder gar Narben-Bildung ist nicht zu befürchten.
Werden Schutzmaßnahmen ergriffen, verschwinden die Symptome innerhalb von wenigen Tagen.

Wenn die Betroffenen aus Angst vor eventuellen Symptomen das Sonnen- oder gar das Tageslicht meiden, kann es zu Problemen kommen. Gerade Sonnenschein wird von den meisten Menschen als Muntermacher und Stimmungsaufheller angesehen.

Man kennt das, wenn nach einem langen Winter im Frühjahr die ersten warmen Sonnenstrahlen zu verzeichnen sind. Wird die Bestrahlung durch die Sonne vermieden, kann es, zu zum Teil schweren psychischen Problemen, kommen.

Doch auch der umgekehrte Fall ist möglich. Psychische Erkrankungen können auch einen Einfluss auf die Haut und andere Organe unseres Körpers haben. Man spricht hier von Psychosomatik. Hier eine richtige Diagnose zu finden, bleibt den Fachleuten überlassen.

Wie kann man einer Sonnenallergie vorbeugen

Es gibt verschiedene, sehr einfache Möglichkeiten, sich vor den Auswirkungen einer Sonnenallergie zu schützen. Zu diesen zählen:

  • Gefährdete Körper-Partien so weit möglich durch lange Kleidung schützen. Es gibt auch spezielle Kleidung, die bedingt durch ihre Webart, keine UV-Strahlen passieren lässt.
  • Benutzen eines guten UV-Schutzmittels (Mindestens Lichtschutzfaktor 30, ohne Duft- und Konservierungsstoffe)
  • Vermeiden der Mittagssonne, denn diese hat in allen Ländern die meiste Kraft
  • Vorsicht hinter Glas. Auch im Auto oder hinter Fenstern ist man bestimmten Strahlen des UV-Spektrums ausgesetzt. Wenn man also eine Tendenz zur Sonnenallergie hat, sollte man auch hier Schutzmaßnahmen ergreifen
  • Grundsätzlich sollte man die Haut langsam und allmählich an die Sonne gewöhnen. Dies gilt insbesondere im Frühjahr.
  • Am ersten Urlaubstag stundenlang in der Sonne zu braten, ist ebenfalls kontraproduktiv.

Welche Therapie bei einer Sonnenallergie

In den meisten aller Fälle kommen die Betroffenen der Sonnenallergie im Alltag gut mit ihrer Erkrankung zurecht. Es gibt jedoch auch schwere Verläufe. Diese müssen in jedem Fall von einem Hautarzt untersucht und ggf. behandelt werden.

Meist wird dazu eine Lichttherapie angewandt. Hierbei wird der Körper mit bestimmten UV-Strahlen für eine genau festgelegte Zeit bestrahlt. Das Bestrahlungsspektrum und die Dauer der Bestrahlung werden im Laufe der Therapie verändert. Auf diese Weise tritt mit der Zeit ein Gewöhnungseffekt ein.

Lesen Sie auch:  Was hilft gegen Nesselsucht?

Auf keinen Fall sollte man diese Form der Therapie jedoch selbst vornehmen, in dem man zum Beispiel ein Solarium oder Sonnenstudio aufsucht!

Eine weitere Möglichkeit ist die medikamentöse Behandlung. Man nennt dies auch Photo-Chemotherapie. In den meisten Fällen werden hier Medikamente verabreicht, die sich dämpfend auf das Immunsystem auswirken. Die Vergabe solcher Medikamente wird jedoch nur in sehr schweren Fällen einer Sonnenallergie empfohlen, da die Nebenwirkungen erheblich sein können.

In der Regel werden jedoch einfache Cremes und Salben vom Arzt verschrieben. Diese lindern die Symptome, wie Juckreiz oder Brennen, auf ein erträgliches Maß.

Es gibt auch noch verschiedene andere Therapie-Ansätze. Zum Beispiel die Vergabe von Stoffen wie Kalzium, Omega-3-Fettsäuren, Antioxidanzien oder Cremes, die Vitamin E enthalten.

Die Wirkungen dieser Stoffen sind jedoch wissenschaftlich zum Teil stark umstritten. Deshalb werden wir an dieser Stelle auch nicht weiter darauf eingehen.

FAQ: Sonnenallergie – Häufig gestellte Fragen beantwortet

Was hilft sofort gegen Sonnenallergie?

Es gibt einige Sofortmaßnahmen, die bei einer akuten Sonnenallergie Linderung verschaffen können. Kühlende Umschläge mit Wasser oder Kamillentee können die Haut beruhigen. Antihistaminika, wie sie in vielen frei verkäuflichen Medikamenten enthalten sind, können Juckreiz und Rötungen reduzieren. Allerdings ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren, um die geeigneten Maßnahmen für Ihre individuelle Situation zu besprechen.

Wieso bekomme ich plötzlich eine Sonnenallergie?

Die genauen Ursachen für das plötzliche Auftreten einer Sonnenallergie können vielfältig sein. Eine mögliche Ursache ist eine überempfindliche Reaktion des Immunsystems auf UV-Strahlen. Es kann auch sein, dass bestimmte Medikamente, Hormonveränderungen oder genetische Faktoren eine Rolle spielen. Um die genaue Ursache herauszufinden, ist es ratsam, einen Dermatologen aufzusuchen und eine gründliche Diagnose durchführen zu lassen.

Was tun gegen Sonnenallergie Ausschlag?

Um den Ausschlag bei einer Sonnenallergie zu behandeln, ist es wichtig, die betroffene Haut gut zu pflegen und weitere Sonnenexposition zu vermeiden. Verwenden Sie milde, feuchtigkeitsspendende Hautpflegeprodukte und vermeiden Sie reizende Substanzen. In schweren Fällen kann der Arzt kortikosteroidhaltige Cremes verschreiben, um die Entzündung zu reduzieren. Ein gesunder Lebensstil, ausreichender Sonnenschutz und angemessene Hautpflege können dazu beitragen, zukünftige Ausbrüche zu minimieren.

Wie merkt man, dass man eine Sonnenallergie hat?

Die Symptome einer Sonnenallergie können vielfältig sein. Typischerweise äußern sie sich durch juckende rote Hautausschläge, Bläschenbildung, Schwellungen oder Rötungen nach Sonnenexposition. Manchmal können auch Brennen oder Schmerzen auftreten. Wenn Sie nach dem Aufenthalt in der Sonne solche Symptome bemerken, könnte eine Sonnenallergie vorliegen und es ist ratsam, medizinischen Rat einzuholen, um eine genaue Diagnose zu erhalten.

Lesen Sie auch:  Insektengiftallergie - allergische Reaktion Symptome & Behandlung

Wird man eine Sonnenallergie wieder los?

Ob eine Sonnenallergie dauerhaft geheilt werden kann, hängt von der individuellen Situation ab. Bei manchen Menschen verschwindet sie von selbst, während sie bei anderen bestehen bleibt oder immer wiederkehrt. Es ist wichtig zu wissen, dass eine adäquate Behandlung und Sonnenschutz helfen können, die Symptome zu minimieren und Ausbrüche zu kontrollieren. Konsultieren Sie einen Facharzt, um die besten Strategien zur Verwaltung Ihrer Sonnenallergie zu besprechen.

Wie lange dauert eine Sonnenallergie an?

Die Dauer einer Sonnenallergie kann variieren. In den meisten Fällen klingen die Symptome innerhalb weniger Tage bis Wochen nach Beendigung der Sonnenexposition ab. Allerdings können sie in einigen Fällen auch länger anhalten. Die Behandlung und Prävention können dazu beitragen, die Dauer der Symptome zu verkürzen und zukünftige Ausbrüche zu reduzieren.

Welches Vitamin fehlt bei Sonnenallergie?

Ein Mangel an Vitamin D wird manchmal mit Sonnenallergie in Verbindung gebracht, da die Produktion von Vitamin D durch Sonnenlicht beeinflusst wird. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Sonnenallergie hauptsächlich eine überempfindliche Hautreaktion auf UV-Strahlen ist und nicht zwangsläufig mit einem Vitaminmangel zusammenhängt. Es wird empfohlen, einen Arzt zu konsultieren, bevor Sie Vitaminpräparate einnehmen, um sicherzustellen, dass ein tatsächlicher Mangel vorliegt.

Welches Hausmittel lindert Sonnenallergie?

Es gibt verschiedene Hausmittel, die zur Linderung von Sonnenallergie-Symptomen beitragen können. Aloe Vera Gel kann beruhigend auf gereizte Haut wirken. Kalte Kompressen mit Kamillentee können Juckreiz und Entzündungen reduzieren. Haferflockenbäder können helfen, die Haut zu beruhigen. Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass diese Hausmittel nicht bei jedem gleichermaßen wirksam sein können. Wenn die Symptome schwerwiegend sind oder anhalten, ist die Rücksprache mit einem Arzt ratsam.

Was für eine Creme bei Sonnenallergie?

Bei der Auswahl einer Creme zur Behandlung von Sonnenallergie ist es ratsam, auf Produkte mit beruhigenden Inhaltsstoffen wie Panthenol, Bisabolol oder Kamille zu achten. Kortikosteroidhaltige Cremes können auch verschrieben werden, um Entzündungen zu reduzieren. Es ist ratsam, einen Dermatologen zu konsultieren, bevor Sie eine Creme verwenden, um sicherzustellen, dass sie für Ihre spezifische Situation geeignet ist und keine allergischen Reaktionen auslöst.

⇓ Weiterscrollen zum nächsten Beitrag ⇓


Robert Milan

Seit 2005 Experte im Bereich gesundheitliche Ernährung und Nahrungsergänzung. Als langjähriger Medizinautor entsprechen seine Inhalte dem aktuellen medizinischen Wissensstand und begründen sich ebenfalls auf ärztliche Fachliteratur und der aktuellen medizinischen… More »
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"