FODMAP-Diät bei einem Reizdarmsyndrom

Effektive Linderung des Reizdarmsyndroms durch die FODMAP-Diät

Das Reizdarmsyndrom, eine häufig auftretende Darmstörung, ist für viele Betroffene eine Quelle ständiger Beschwerden. Die FODMAP-Diät, eine spezielle Ernährungsform, hat sich als vielversprechender Ansatz zur Linderung dieser Symptome erwiesen. Die von der MONASH University in Australien entwickelte Diät zielt darauf ab, bestimmte Kohlenhydrate und Zuckeralkohole, die in den Dickdarm gelangen und dort fermentiert werden, zu reduzieren.

Was bedeutet FODMAP?

FODMAP ist ein Akronym für fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole. Diese Stoffe werden im Dünndarm nicht vollständig aufgenommen und gelangen in den Dickdarm, wo sie von Bakterien fermentiert werden. Dies führt zu einer verstärkten Gasbildung und Wasseransammlung im Darm, was Beschwerden wie Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen verursachen kann. Durch die Reduzierung dieser Stoffe in der Ernährung kann das Wohlbefinden der Betroffenen verbessert werden.

Die Kernkomponenten der FODMAP-Diät

Innerhalb der FODMAP-Gruppe gibt es verschiedene Arten von Kohlenhydraten:

  1. Fruktane und Galaktane (Oligosaccharide)
  2. Laktose (Disaccharid)
  3. Fruktose (Monosaccharid)
  4. Sorbit, Xylit und Maltit (Polyole)

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Mono- und Disaccharide zu den FODMAP gehören. Zum Beispiel sind Glukose und Saccharose, obwohl sie ebenfalls Mono- und Disaccharide sind, nicht Teil der FODMAP-Gruppe.

Die Bedeutung einer individuellen Ernährungsberatung

Aufgrund der Komplexität der Diät und der individuellen Unterschiede im Auftreten von Reizdarmsymptomen ist eine fachkundige Ernährungsberatung von entscheidender Bedeutung. Sie hilft dabei, die Diät an die spezifischen Bedürfnisse und Reaktionen des Einzelnen anzupassen.

Effektive Kontrolle von Reizdarmsyndrom: Die FODMAP-Diät Schritt für Schritt erklärt

Das Reizdarmsyndrom (RDS) beeinträchtigt weltweit Millionen von Menschen. Eine vielversprechende Herangehensweise zur Linderung der Symptome bietet die FODMAP-Diät. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Beschwerden zu minimieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Phase 1: Die Eliminationsphase

In den ersten sechs bis acht Wochen der FODMAP-Diät werden alle hoch FODMAP-haltigen Lebensmittel aus der Ernährung ausgeschlossen. Dieser Schritt ist entscheidend, um festzustellen, ob und wie stark sich die Symptome unter dieser Einschränkung verändern.

Phase 2: Die Wiedereinführungsphase

Sobald eine Verbesserung der Symptome festgestellt wird, beginnt die Wiedereinführungsphase. Hierbei werden schrittweise und kontrolliert FODMAP-haltige Nahrungsmittel wieder in die Ernährung aufgenommen. Diese Phase variiert in ihrer Dauer je nach individueller Reaktion auf die verschiedenen Lebensmittel und dient dazu, die persönliche Toleranzschwelle zu ermitteln.

Phase 3: Die Langzeiternährung

In der dritten und letzten Phase der FODMAP-Diät wird ein individueller Ernährungsplan erstellt, der sich an der ermittelten Toleranzgrenze orientiert. Hierbei wird angestrebt, die Ernährung so anzupassen, dass sie einerseits die Symptome des Reizdarmsyndroms minimiert und andererseits eine ausgewogene und genussvolle Ernährung ermöglicht.

Leitfaden zu FODMAP-armen und FODMAP-reichen Lebensmitteln:

FODMAPs, kurzkettige Kohlenhydrate, die in bestimmten Lebensmitteln vorkommen, können bei einigen Menschen Verdauungsprobleme verursachen. Daher ist es entscheidend, zu verstehen, welche Lebensmittel reich und welche arm an FODMAPs sind. In diesem Artikel werden wir einen detaillierten Überblick über FODMAP-reiche und FODMAP-arme Nahrungsmittel geben und dabei die verschiedenen Kategorien wie Gemüse, Obst, Proteinquellen, Getreideprodukte, Milchprodukte und Getränke betrachten.

FODMAP-reiche Gemüsesorten und deren Alternativen

Bei Gemüse finden wir eine breite Palette an FODMAP-reichen Sorten, darunter Asparagus, Blumenkohl, Artischocken, Zwiebeln, Knoblauch, grüne Erbsen, Zuckererbsen und Pilze. Diese können bei empfindlichen Personen zu Verdauungsproblemen führen. Als Alternativen bieten sich FODMAP-arme Gemüsesorten wie Gurke, Aubergine, Pak Choi, grüne Paprika, Kartoffeln, Karotten, Salat, grüne Bohnen und Zucchini an. Diese Gemüsesorten sind nicht nur leicht verdaulich, sondern auch reich an Nährstoffen.

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Obstauswahl für eine FODMAP-arme Ernährung

Bei Obst sieht es ähnlich aus: Äpfel, Apfelsaft, Birnen, Wassermelone, Mango, Pflaumen, Nektarinen, Pfirsiche und Trockenfrüchte sowie Kirschen können bei Menschen mit einer FODMAP-Sensitivität Beschwerden hervorrufen. Eine gute Alternative sind Früchte wie Cantaloupe, Kiwi, Ananas, Orange und Mandarine, die weniger FODMAPs enthalten und somit verträglicher sind.

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Proteinquellen und FODMAP-Gehalt

Bei den Proteinquellen sind vor allem Hülsenfrüchte, marinierte Meeresfrüchte, Geflügel oder Fleisch sowie verarbeitetes Fleisch reich an FODMAPs. Geeignetere Proteinquellen für eine FODMAP-arme Ernährung sind Eier, fester Tofu, gekochtes Fleisch, Geflügel, Meeresfrüchte und Tempeh.

Getreide und Getreideprodukte: Was ist zu meiden und was ist erlaubt?

Getreideprodukte wie Weizen, Gerste, Roggen, Frühstückszerealien, Kekse und Snacks können hohe FODMAP-Werte aufweisen. Verträglichere Alternativen sind Cornflakes, Hafer, Reis, Mais, Quinoa, Hirse sowie Dinkel-Sauerteigbrot und Brot ohne Weizen, Roggen und Gerste.

Milchprodukte und -alternativen für eine FODMAP-arme Ernährung

Kuhmilch, Pudding, Joghurt, gesüßte Kondensmilch, Eis und Sojamilch aus ganzen Sojabohnen sind reich an FODMAPs. Bessere Optionen sind laktosefreie Milch, Mandelmilch, Sojamilch aus Sojaprotein sowie Schnittkäse bis 45 Prozent Fett in der Trockenmasse, wie Brie, Camembert, Feta und Hartkäse.

Getränkeauswahl für eine FODMAP-arme Diät

Bei Getränken sind Fruchtsäfte, Bier, Sekt, lieblicher Wein und Likör reich an FODMAPs. Als Alternativen eignen sich stilles Wasser, ungesüßter Tee, trockener Wein (in Maßen) und Pflanzendrinks.

Weitere Lebensmittel und Tipps

Cashewkerne, Pistazien, frische Kokosnuss, Honig, Maissirup mit hohem Fructosegehalt und Zuckeraustauschstoffe sind ebenfalls reich an FODMAPs. Geeignetere Snacks sind Kürbiskerne, Walnüsse, Erdnüsse, Macadamias, dunkle Schokolade, Ahornsirup, Haushaltszucker und Reismalzsirup. Beachten Sie, dass sogar Süßes während der FODMAP-Diät möglich ist. Die meisten dunklen oder veganen Schokoladen (ab 70 Prozent Kakaoanteil) sind FODMAP-arm, da Zucker an sich kein FODMAP ist. Süßigkeiten mit Laktose und Fruktose sowie Getränke oder Kaugummis, die mit Zuckeraustauschstoffen gesüßt sind, sind hingegen nicht geeignet.

Fazit

Die Kenntnis über FODMAP-reiche und -arme Lebensmittel ist entscheidend für eine erfolgreiche Ernährungsumstellung bei FODMAP-Sensitivität. Durch den Austausch bestimmter Lebensmittel lässt sich die Verdauungsgesundheit wesentlich verbessern.

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Robert Milan

Seit 2005 Experte im Bereich gesundheitliche Ernährung und Nahrungsergänzung. Als langjähriger Medizinautor entsprechen seine Inhalte dem aktuellen medizinischen Wissensstand und begründen sich ebenfalls auf ärztliche Fachliteratur und der aktuellen medizinischen… More »
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