Zimt Allergie – Symptome, Ursachen und Behandlung

Zimt Allergie – Symptome, Ursachen und Behandlung
Zimt Allergie – Symptome, Ursachen und Behandlung
Zimt ist für viele ein unverzichtbarer Bestandteil in der Küche, besonders während der Feiertage. Doch was, wenn dieses beliebte Gewürz nicht die wohlige Wärme in der Weihnachtszeit bringt, sondern stattdessen juckende Hautausschläge oder Atemnot? Eine Zimt Allergie kann mehr als nur unangenehm sein und viele sind sich ihrer Existenz nicht einmal bewusst. In diesem Artikel tauchen wir tief in das Thema „Zimt Allergie“ ein, ergründen die häufigsten Zimt Allergie Symptome, erforschen die Ursachen und zeigen die besten Behandlungsmöglichkeiten auf. Ebenfalls gehen wir auf darauf ein, dass die Zimtbeigabe in das Essen für Baby oder Kleinkind mit Vorsicht zu handhaben ist. Eine versteckte Zimt Allergie bei Baby oder Kindern, ist nicht selten und kann aber leicht mit unseren Tipps vermieden werden.

Bist du bereit, mehr über diese überraschende Allergieform zu erfahren und wie du dich davor schützen kannst? Dann lies weiter!

Zimt – Ein kleiner Überblick

Das Gewürz wurde in alten Zeiten auch als ‚Zimmet‘ bezeichnet und wird aus der Rinde verschiedener Zimtbäume gewonnen. Es zählt zu den ältesten Gewürzen die es gibt und soll schon vor 2000 vor Christus Geburt in China als auch Indien ein Begriff gewesen sein. Neben der Verwendung als Räuchermittel diente es den Ägyptern zur Einbalsamierung. Seine Geschichte zieht sich über die ältesten Epochen hinweg und es ist bis heute ein beliebtes Mittel, um verschiedene Gerichte zu verfeinern oder zu aromatisieren.

Zur Gewinnung dient größtenteils die Rinde des Ceylon-Zimtbaums, der in Sri Lanka, Burma oder Bangladesch wächst. Immer häufiger ist die Zimtkassie eine beliebte Alternativen für die Zimtstangen. Bezüglich der Qualität hat man sogar ein Wertmaß erstellt, das als Bezeichnung ‚Ekelle‘ verwendet.

Die Angabe ‚00000‘ ist die Beste, während ‚IV‘ die schlechteste darstellt. Innerhalb von Mitteleuropa nutzt man das Gewürz vorwiegend für Süßspeisen, Gebäck, im Winter auch für Glühwein. Binnen der letzten Jahre weitet sich seine Verwendung immer mehr aus. In der Form von Öl wird es auch immer häufiger in Parfüms oder anderen Kosmetikprodukten angewandt.

Cumarin – Ein gefährlicher Bestandteil

Zimt ist aufgrund des Gehalts an Cumarin ab einem gewissen Maß gesundheitsschädlich. Cumarin befindet sich hauptsächlich in günstigeren Varianten des Gewürzes und die Höhe des Gehalts hängt immer von der jeweiligen Quelle ab. So ist in der Zimtkassie mehr des schädlichen Bestandteils enthalten als im Ceylon-Zimtbaum.

In Nahrungsmitteln ist es als Zusatz nur bis zu einer vorgegebenen Menge erlaubt und beträgt bei Dessertspeisen 5 Milligramm pro Kilogramm und bei Backwaren 50 Milligramm pro Kilogramm. Außerdem müssen die Nahrungsmittel entsprechend gekennzeichnet sein. Überdosierungen führen langfristig zu Leberschäden und -entzündungen, sowie erheblichen Kopfschmerzen.

Wie entsteht eine Zimtallergie?

In erster Linie wird die Zimtallergie zur Gruppe der systemischen Allergie gezählt, deren Beschwerden als Autoimmunkrankheit angesehen werden. Zimt beinhaltet neben Cumarin auch Safrol. Beide Bestandteile sind Phenylpropanoide und können die Gesundheit schädigen. Sie sind ebenfalls die Ursache für das Auslösen einer Allergie.

Hierzu muss der Körper jedoch erst einmal mehrfach mit Zimt in Kontakt gekommen sein, um ein Allergen zu bilden. Dieses wird vom Immunsystem produziert und gelangt in anschließend in die Sensibilisierungsphase, welche dann zu allergischen Symptomen führt. Doch nicht nur die beiden Komponenten Cumarin und Safrol sind die Ursache. Auch Stoffe die zunächst nicht mit Zimt in Verbindung gebracht werden, können verantwortlich sein.

So wird Eugenol, das aus den Zimtblättern stammt und nach Gewürznelken riecht, oft in der Zahnmedizin als schmerzstillende Maßnahme verwendet und zur Desinfektion. In manchen Insektengiften ist Zimtaldehyd enthalten. Es gilt als der Allergieauslöser schlechthin.

Die Symptome einer Zimtallergie

Woran erkennt man eigentlich, dass man unter einer Zimtallergie leidet? Allgemein ist die Zimtallergie dafür bekannt, dass sie ein Leidensbild erzeugt, nicht nur ein bloßes Anzeichen. Trotzdem gibt es eindeutige Merkmale, an denen man sich orientieren kann:

  • Mund und Hals schwellen an
  • Bläschenbildung an Lippen und Zunge
  • Pustelbildung um den Mund herum
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • typischer Allergieschnupfen mit laufender Nase
  • Magenschmerzen
  • Ekzeme und Hautausschlag
  • schmerzende Augen

Wer zur Weihnachtszeit zum Beispiel Glühwein trinkt und innerhalb kurzer Zeit entsprechende Symptome feststellt, hat vermutlich eine Zimtallergie.

Wie lässt sich die Zimt Allergie feststellen?

Für die Feststellung gibt es entweder den sogenannten Prick- oder Scratchtest, oder die Methode nach IgE. Den Prick- oder Scratchtest sollte man unbedingt von einem Allergologen durchführen lassen. Dieser gibt einzelne Tropfen einer Lösung auf die Haut, in denen sich die zu testenden Allergene befinden. Die dafür vorgesehene Stelle ist gewöhnlich die Innenseite des Unterarms, doch auch der Rücken wird häufig verwendet.

Nach dem Aufbringen der Lösung kratzt der Allergologe die obere Hautschicht mit einem Skalpell oder einer Nadel an. Dadurch gelangt die Flüssigkeit unter die Haut und erzeugt bei einer Allergie binnen 15 bis 20 Minuten die entsprechenden Symptome. Der besagte IgE Test erfolgt hingegen über eine Blutprobe, in dem die Menge des Immunglobulin E gemessen wird. Dieser Stoff wird vom Körper nur dann gebildet, wenn eine Allergie vorliegt.

Wer ist besonders betroffen?

Menschen die bereits an einer Beifußallergie leiden sind häufiger betroffen von der Zimtallergie als andere Menschen. Prädestiniert sind außerdem jene, die oft mit dem Gewürz arbeiten, beispielsweise Bäcker oder Konditoren. Das Alter ist hierbei nicht entscheidend, so dass auch ältere Menschen noch an der Allergie erkranken können. In vielen Fällen schleicht sich die Allergie bei Kindern mit dem Alter aus, häufig bleibt sie aber auch ein Leben lang.

Zimt Allergie bei Baby und Kind

Babys und Kinder können Zimt genießen, aber es ist wichtig, vorsichtig zu sein, da in seltenen Fällen eine allergische Reaktion auftreten kann. Wenn dein Baby allergisch auf Zimt reagiert, wird dies schnell deutlich. Es können Symptome wie ein wunder Po, Magenschmerzen, Durchfall oder verstärktes Quengeln auftreten. In diesem Fall verträgt dein Baby wahrscheinlich keinen Zimt. Es ist ratsam, das Gewürz vorerst zu meiden und später erneut zu testen. Die Reaktion des Körpers kann sich im Laufe der Zeit ändern, da sich das Immunsystem des Babys ständig entwickelt.

Kinder mögen oft den Geschmack von Zimt, vor allem in Kombination mit Gerichten wie Milchreis oder Grießbrei. Allerdings ist Vorsicht geboten, da in Europa häufig Cassia-Zimt verwendet wird, der im Vergleich zum hochwertigen Ceylon-Zimt günstiger ist. Cassia-Zimt enthält eine hohe Menge an Cumarin, einem natürlichen Aromastoff, der in großen Mengen die Leber schädigen kann. Die Auswirkungen können sich erst später zeigen, daher ist es wichtig, die Zimtgabe an Babys von Anfang an zu begrenzen.

Beim Umgang mit Zimt bei Babys und Kindern ist es ratsam, langsam vorzugehen und auf mögliche allergische Reaktionen zu achten. Wenn Symptome auftreten, solltest du das Gewürz vorerst weglassen und zu einem späteren Zeitpunkt erneut testen. Durch die richtige Vorsorge und Aufmerksamkeit kannst du sicherstellen, dass Zimt für dein Baby kein Problem darstellt und es die würzige Note genießen kann, ohne negative Auswirkungen zu haben.

Erste Maßnahmen bei einer Zimt Allergie

Wenn die Anzeichen erst einmal da sind, ist schnelle Hilfe unabdingbar. Akute Symptome behandelt man in der Regel mit einem Antiallergikum, das die Ausschüttung von Histamin verhindert. Salben und Tabletten sind die häufigste Darreichungsform dieser Präparate. Eine Alternative sind Cortisonsalben, welche Hautentzündungen rasch abklingen lassen und den Juckreiz mildern.

Schlimmstenfalls ist ein zusätzliches Nasenspray angebracht. Auch wenn bereits bekannt ist, dass man unter der Allergie leidet, ist es immer empfehlenswert, ein Erste-Hilfe-Set bei sich zu haben, welches die notwendigen Medikamente zur Behandlung enthält. Denn in der heutigen Zeit ist man nie gefeit davor, dass nicht doch etwas Zimt im Nahrungsmittel steckt.

Methoden für die langfristige Wirkung

Wurde durch den Allergologen festgestellt, dass man unter einer Zimtallergie leidet, ist in erster Linie der Verzicht von zimthaltigen Lebensmitteln empfehlenswert. Gerade zu Weihnachten bestehen hier die meisten Risiken. Zu anderen Jahreszeiten kann man den Bäcker fragen, ob in einem Gebäck Zimt enthalten ist, um möglichst sicherzugehen. Eine andere Methode ist der Blick aufs Etikett.

Gleiches gilt für Pflegeprodukte, wo Zimt als Aromastoff weit verbreitet ist. Ist man jedoch in den besagten Berufen des Bäckers oder Konditors tätig, ist es langfristig sinnvoll, Schutzhandschuhe zu tragen, um mit dem Gewürz nicht in Kontakt zu kommen. In der Regel reichen diese Sicherheitsmaßnahmen bereits, um dem Problem aus dem Weg zu gehen.

Lösung Desensibilisierung bei Zimt Allergie – Bringt sie was?

Bei zahlreichen Allergien wird eine Desensibilisierung empfohlen, die auf lange Sicht Besserung verspricht. Bei der Zimtallergie wird sie hingegen nicht oft empfohlen und ist auch nicht immer durchführbar. Mal davon abgesehen, dass gesetzliche Krankenversicherung diese Behandlung in der Regel nicht übernehmen, da bei Zimt immer das Risiko besteht, dass es einen Rückfall gibt. Eine individuelle Ernährung mittels Beratung und einem entsprechenden Plan ist hier oftmals die bessere und vor allem eher langfristige und erfolgsversprechende Alternative.

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FAQ:

Was passiert bei einer Zimt-Allergie?

Eine Zimt-Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Inhaltsstoffe des Gewürzes. Eine häufige Reaktion ist das orale Allergiesyndrom, bei dem die Schleimhaut im Mund und Rachen gerötet, geschwollen und juckend ist. Auch Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Bauchschmerzen können nach dem Verzehr auftreten. Im schlimmsten Fall kann der Rachen anschwellen, was eine rasche Behandlung erfordert.

Welche Gewürze können Allergien auslösen?

Nicht nur Zimt, sondern auch Anis, Kardamom und sogar Ingwer können bei empfindlichen Menschen eine Allergie auslösen. Insbesondere Personen, die auf bestimmte Pollen allergisch sind, können auch bei anderen Gewürzen wie Pfeffer, Sellerie, Karotten, Paprika, Gurken, Sonnenblumenkernen, Knoblauch, Kümmel, Curry, Muskat und Ingwer Atemnot oder eine laufende Nase entwickeln.

Kann Zimt Husten auslösen?

Ja, Zimtpulver kann aufgrund seiner Konsistenz schnell in die Lunge gelangen und die Atmung behindern. Wenn man schnell Luft holt oder stark hustet, kann dies zu Erstickungsanfällen führen.

Warum vertrage ich kein Zimt?

Bei einer Histamin-Intoleranz werden solche Gewürze normalerweise nicht vertragen. Zimt bildet hier eine Ausnahme. Leiden Sie allerdings zusätzlich unter einem empfindlichen Darm, sollten Sie auf Zimt verzichten.

Was kann Zimt auslösen?

Ein Zuviel an Zimtrinde kann die Atmung beschleunigen oder Herzrasen auslösen. Menschen mit Magen- oder Darmgeschwüren sollten Zimt nicht anwenden, und auch in der Schwangerschaft ist von der Anwendung abzuraten.

Welche Kreuzallergie bei Zimt?

Manche Menschen, die auf Pollen allergisch reagieren, können auch auf Anis, Zimt und Plätzchen mit Haselnuss allergisch reagieren. Experten sprechen hier von einer Kreuzallergie, die auch im Winter auftreten kann.

Welche Nebenwirkungen hat Zimt?

Cassia-Zimt enthält viel Cumarin, welches bei dauerhafter Überdosierung Leberschäden verursachen kann. Zu viel Zimt kann auch Durchfall, Hautreizungen und sogar Herzrasen verursachen. Daher sollten gerade Zimtpräparate wie Kapseln oder Tabletten, die Cassia-Zimt enthalten, nicht eingenommen werden.

Welche Auswirkungen hat Zimt auf den Körper?

Trotz der möglichen Nebenwirkungen hat Zimt auch positive Auswirkungen auf den Körper. Er fördert den Appetit und regt die Darmtätigkeit an. Als Gewürz kann er daher Speisen bekömmlicher machen und Verdauungsproblemen wie Blähungen und Völlegefühl vorbeugen. Bestimmte Inhaltsstoffe aus Zimt beeinflussen vermutlich auch den Blutzuckerspiegel. Deshalb wird Zimt manchmal als natürliches Mittel zur Blutzuckerregulation empfohlen.

Welche Lebensmittel lösen die meisten Allergien aus?

Im Kindesalter sind Kuhmilch und Hühnerei, Fisch, Soja, Weizen und Erdnüsse/Nüsse die wichtigsten Allergie auslösenden Lebensmittel. Diese Nahrungsmittel stellen auch für Erwachsene wichtige Nahrungsmittelallergene dar.

Was passiert, wenn man jeden Tag Zimt isst?

Wenn man Zimt in Maßen genießt, kann dies positive Auswirkungen auf den Körper haben. Durch seine wärmende Wirkung kann der tägliche Konsum von Zimt auch die Durchblutung und den Sauerstofftransport anregen, was ebenfalls wichtig für eine gute Magen-Darm-Gesundheit ist. Bei einer Überdosierung kann Zimt jedoch auch Durchfall, Hautreizungen und sogar Herzrasen verursachen.

Ist Zimt gefährlich?

Cassia-Zimt enthält viel Cumarin, welches bei hohen Mengen die Leber schädigen und krebserregend wirken kann. Daher wird empfohlen, gerade Zimtpräparate wie Kapseln oder Tabletten, die Cassia-Zimt enthalten, nicht einzunehmen. Die Verwendung von Ceylon-Zimt hingegen wird aufgrund des geringeren Cumarin-Gehalts als unbedenklich angesehen.

Ist Zimt gut für die Psyche?

Der ausgeprägte Duft des Zimts ist für seine Wirkung verantwortlich. Seine ätherischen Öle wirken wärmend, entspannend, geben ein Gefühl von Geborgenheit und helfen, von Stress auf Entspannung umzuschalten. Deshalb wird Zimt in der Aromatherapie auch oft zur Beruhigung eingesetzt.

Fazit Zimt Allergie – Symptome, Ursachen und Behandlung

Zimt Allergie mag ein weniger bekanntes Thema sein, aber für Betroffene kann es das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Symptome wie Hautausschläge, Atemprobleme oder Magen-Darm-Beschwerden sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Das Wissen um die Ursachen und die rechtzeitige Erkennung sind der Schlüssel zu einer effektiven Behandlung. Es ist wichtig, bei Verdacht auf eine Zimt Allergie einen Allergologen aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten. Obwohl Zimt in vielen Lebensmitteln und Produkten enthalten ist, bedeutet eine Allergie nicht unbedingt, dass man komplett darauf verzichten muss. Mit der richtigen Beratung und Vorsicht kann man weiterhin ein normales und beschwerdefreies Leben führen. Sei informiert, sei vorsichtig und vor allem: Bleib gesund!

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Robert Milan

Seit 2005 Experte im Bereich gesundheitliche Ernährung und Nahrungsergänzung. Als langjähriger Medizinautor entsprechen seine Inhalte dem aktuellen medizinischen Wissensstand und begründen sich ebenfalls auf ärztliche Fachliteratur und der aktuellen medizinischen… More »
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